
Erfolg mit System. Der neue Nordsee-Boss Raphael Gansch war davor u.a. für Do & Co und Vapiano in Österreich tätig.
©Benedikt WeissDer Wiener Volkswirt Raphael Gansch managt künftig die deutsche Nordsee-Kette. Angesagt ist zunächst einmal Konsolidierung.
Mit 19 setzte sich Raphael Gansch beim internationalen Kochwettbewerb „Superbe i ristoranti“ durch, sein Erfolgsrezept war Spargel und Morchel-Pilzragout mit wildem Majoran im Erdäpfel-Baumkuchen.
Heute überwacht der 40-jährige Wiener, der an der WU Volkswirtschaft studiert hat, die Zubereitung und den Verkauf von Schollenfilets, Lachsburgern und Garnelenboxen. Und das in großem Stil: Mit 1. Juni übernimmt der frühere Österreich-Chef den Chefsessel der Nordsee-Kette mit Sitz in Bremerhaven, seit 2018 im Besitz der belgischen Private-Equity-Firma Kharis Capital. Das Unternehmen zählt laut Website 366 Filialen weltweit, davon 308 in Deutschland und 31 in Österreich, 152 werden von Franchisepartner:innen betrieben. 2.500 Beschäftigte erwirtschaften einen systemweiten Umsatz in Höhe von rund 230 Millionen Euro.
Die Zeiten des Wachstums sind längst vorbei, die Kundschaft ist nicht die jüngste, der Innovationsgrad bislang gering. Allein 2024 wurde die Anzahl der Filialen in Deutschland um 24 reduziert. Ganschs Antrittsstatement klingt alles andere als nach Expansion: „Ich sehe große Potenziale in der weiteren Konsolidierung des Geschäfts, in der Optimierung von Prozessen sowie in einer klaren strategischen Positionierung von Nordsee als moderne Marke mit starker Kernkompetenz.“
Neben Jahren bei der Restaurantkette Vapiano hat Gansch übrigens auch etwas mehr als ein Jahr als Controller bei Do & Co gearbeitet. Nach dem neuen KTM-Chef Gottfried Neumeister ist er also der nächste CEO in einem namhaften internationalen Unternehmen, der durch Attila Dogudans Kaderschmiede gelaufen ist.