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Memecoins: Aus Spaß wurde Gewinn

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Der Memecoin auf Solana wurde von Donald Trump 2025 vor seiner zweiten Amtseinführung gestartet. 80 Prozent der Token liegen bei Trump-Firmen, 20 Prozent wurden verkauft. Nach einem Hoch von 75 Dollar fiel der Kurs auf zwölf Dollar. Kritik: Mittlerweile laufen Ermittlungen zu Interessenkonflikten, Marktmanipulation und ausländischem Einfluss.

©Getty Images
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Was als Witz begann, ist heute ein Milliardenmarkt: Memecoins haben ihren festen Platz in der Kryptowelt – von Dogecoin bis $TRUMP. Zocker-Alarm: Die Mischung aus Hype, Spekulation und Promi-Power ist nichts für schwache Nerven.

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So schnell kann es gehen. 2021 deklarierte sich Donald Trump, er war gerade frisch aus seinem Amt gewählt worden, als erklärter Gegner von Kryptowährungen. Die Anlageform sei ein Scam, also Betrug, und eine Konkurrenz mehr für den Dollar.  

2025 sieht die Welt anders aus. Trump ist wieder im Amt und hat seine Meinung digitalen Währungen gegenüber grundlegend geändert. Er bezeichnet sich jetzt nicht nur als „Kryptopräsident“, sondern hat kurz vor seiner Amtseinführung im Jänner mit dem $TRUMP auch seine eigene Kryptowährung auf den Markt gebracht – einen waschechten Memecoin. 

Eigentlich sind Memecoins Kryptowährungen, die sich auf Internet-Memes, also sich viral verbreitende Insiderwitze, beziehen. Sie sind also von Popkultur und digitalen Trends inspiriert und werden von aktiven Online-Communitys getragen. Einer der erfolgreichsten Memecoins ist auch der erste, den der Markt gesehen hat. Dogecoin, der aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 36 Milliarden US-Dollar besitzt, entstand 2013 als Parodie auf den Bitcoin. Unzählige Coins und Tokens, nicht wenige mit überschaubarem Erfolg, folgten. Denn im Gegensatz zu etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum fehlt bei Memecoins meist ein echter Anwendungszweck. Sie werden als gehypte Spekulationsobjekte verwendet, die von viraler Aufmerksamkeit und Promi-Unterstützung leben. 

Spekulativ

Kurzfristig können sie Gewinne bringen und sind als Spaßfaktor ein guter Einstieg in die Kryptowelt. Sie sind aber auch Ziele von Pump-and-Dump-Systemen und Marktmanipulationen – als unbedarfter Anleger kann man auch gut Geld versenken. 

Wie das geht, zeigt einmal mehr $TRUMP. Rund zwei Millionen Wallets kauften den Spaß-Token des US-Präsidenten. 764.000 Wallets machten damit Verlust – insgesamt in Milliardenhöhe, die meisten davon allerdings lediglich mit kleinen Beträgen. 58 Wallets hingegen kassierten ab und lukrierten zumindest mehr als zehn Millionen Dollar, einige sehr viel mehr – insgesamt ein Gewinn, ebenfalls in Milliardenhöhe. Der Rest verzeichnete minimale Schwankungen. Der wahre Gewinner war allerdings die Familie Trump, die 80 Prozent der Einnahmen kassierte. Wegen möglicher Interessenkonflikte und ethischer Verstöße ermitteln nun die Behörden. Zumal ausländische Investoren direkten Zugang zu Trump, etwa durch ein Ende Mai abgehaltenes, exklusives Gala-Dinner für die größten Token-Inhaber, erhielten.

Gekommen um zu bleiben

Auch ohne Trump wären Memecoins wohl zu einem festen Bestandteil der Krypto-Landschaft geworden. Insgesamt lag die Marktkapitalisierung aller Memecoins zum Jahreswechsel 2024/2025 auf einem Rekordhoch von 137 Milliarden Dollar – Anfang April plötzlich nur noch bei 40 Milliarden Dollar, bis Mitte Mai dann wieder bei 60 Milliarden Dollar. 

Nichts also für schwache Nerven: Memecoins leben von Hype, Community-Dynamik und der schnellen Verbreitung im Netz. Wer sich auf dieses Terrain begibt, sollte sich der besonderen Spielregeln und Risiken bewusst sein, die diesen digitalen Währungen innewohnen. Aus Spaß kann auch Verlust werden.

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