
Sanierer Stephan Zöchling bleibt auch nach KTM umtriebig.
©LUKAS ILGNERVerkauf des Vorarlberger Tech-Unternehmens Erne an Chinesen. KTM-Chef Neumeister im „Motorrad Magazin" zur Rolle Zöchlings: „Ohne sein Zutun wären wir am 31. Dezember in den Konkurs geschlittert."
Rohrverbindungsteile sind die Spezialität der Erne Group GmbH mit Sitz im Vorarlberger Schlins, deren Aufsichtsratschef der frühere OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer ist. Seit 2016 gehörte das Unternehmen der Pipes Holding GmbH, die zu 54 Prozent im Eigentum einer Gesellschaft der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, zu 46 Prozent einer Privatstiftung um den Unternehmer Stephan Zöchling (Remus) gehört. Zöchling ist zuletzt als KTM-Investor einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Nun haben Haselsteiner und Zöchling laut Medienberichten an Chinesen verkauft. Erne mit rund 300 Mitarbeiter:innen, 90 Millionen Euro Umsatz und Standorten in Mürzzuschlag und Saudi-Arabien wurde vom chinesischen Rohrhersteller Jiuli übernommen. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben.
Damit tritt Zöchling, den der trend zu Jahresbeginn ausführlich porträtiert hat, nur wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung bei KTM am 23. Juni wieder stärker als Dealmaker in Erscheinung. Bei der eben geretteten Motorradlegende aus dem Innviertel hatte zuletzt sein angekündigter Abschied aus dem Aufsichtsrat der KTM-Mutter Pierer Mobility Schlagzeilen gemacht. Zöchling war dort erst Ende Jänner als Aufsichtsratschef inthronisiert worden, er hatte im Dezember 2024 mehr als 60 Millionen Euro zur Rettung des Unternehmens aufgebracht.
Klar ist nun, dass er auch finanziell aus dem Spiel ist. „Die Summe ist inzwischen ordnungsgemäß zurückgeführt worden, und somit scheidet er wieder aus dem Aufsichtsrat aus. Damit ist hoffentlich diese Verwirrung um Herrn Zöchling aufgeklärt", sagt KTM-Chef Gottfried Neumeister in einem aktuellen Interview mit dem „Motorrad-Magazin". Nachdem es auch öffentlich zwischen Ex-KTM-Chef Stefan Pierer und Zöchling zu Reibereien gekommen war, klingt der Abschied nun versöhnlich. „Ohne sein Zutun wären wir am 31. Dezember in den Konkurs geschlittert", bedankt sich Neumeister in dem Interview. Und: „Ich glaube, Herr Zöchling wird im Herzen KTM immer verbunden sein".