
Um die Kosten zu optimieren, planen die Maschinenbauer im D-A-CH-Raum, ihre KI-Investitionen zu erhöhen, allerdings von sehr niedrigem Niveau aus.
©iStockphotoExklusive Studie: Die Branche leidet unter enormem Kosten- und Wettbewerbsdruck. Drei Viertel der Vorstände erwarten, in Europa relevante Marktanteile an die China-Konkurrenz zu verlieren.
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Der Maschinen- und der Anlagenbau gehören wie die Automobil- und die Chemieindustrie zu den Industriezweigen, die am härtesten von den US-Zöllen getroffen sind. „Neun von zehn Unternehmen im D-A-CH-Raum geben an, dass sich die Zölle auf EU-Waren heuer negativ auf ihr US-Geschäft auswirken, 57 Prozent rechnen mit herben Umsatzeinbußen“, geht aus einer trend exklusiv vorliegenden Umfrage der Wiener Managementberatung Horváth hervor, die 120 Vorstände und Geschäftsführer von weltweit tätigen Maschinenbauern im D-A-CH-Raum befragte.
Industrieexperte Christoph Kopp warnt allerdings davor, sich zu stark auf die Zollbelastung zu konzentrieren. Die Zölle könnten mit Kostenoptimierungen und Verlagerungen gemanagt werden. Echter strategischer Handlungsbedarf ergebe sich an anderer Stelle: „China schwebt wie ein Damoklesschwert über dem europäischen Maschinen- und Anlagenbau. Die chinesischen Wettbewerber holen rasant auf und drängen auch zunehmend in den europäischen Markt. Das setzt die heimischen Hersteller unter enormen Zugzwang“, sagt der Experte.
Laut Studie gehen drei Viertel der Befragten davon aus, in Europa Marktanteile an die China-Konkurrenz zu verlieren. Österreichische Maschinenbauer seien daher in der aktuellen Situation gut beraten, die eigene Innovationskraft zu stärken und zugleich, sofern China-Geschäft relevant ist, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen in und für China sicherzustellen, so Kopp.
Indien als Wachstumstreiber
Um Kosten zu reduzieren, wird jede fünfte Stelle in der D-A-CH-Region gestrichen. Der Personalaufbau erfolgt im Ausland. „Während sich die USA zunehmend abschotten und der chinesische Markt aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks schwieriger wird, rückt sukzessive Indien als Wachstumstreiber in den Fokus“, sagt Kopp. Die Herausforderungen in der Regulatorik, der Infrastruktur und beim Thema Sicherheit seien dort aber nicht zu unterschätzen. Hoch im Kurs stünden zudem China, Nordamerika und Osteuropa.
Der Artikel ist im trend.PREMIUM vom 10. Oktober 2025 erschienen.