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Zuerst Finanzen, jetzt die Spesen: Hofreitschule-Chef Hudler unter Druck

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Alfred Hudler, Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, bestreitet die Vorwürfe.
 © Peter Rigeaud

Alfred Hudler, Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, bestreitet die Vorwürfe.

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Vor wenigen Wochen geriet das Unternehmen wegen steigender Subventionen in die Kritik. Nun zeigt das Landwirtschaftsministerium Alfred Hudler, den Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, wegen Untreue an.

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Der Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule (SRS), Alfred Hudler, wurde nach einer Sonderprüfung durch das Landwirtschaftsministerium von diesem wegen Spesenabrechnungen im Rahmen von Dienstreisen angezeigt, berichtet „derstandard.at“. Grund dafür waren Hinweise eines Whistleblowers, ließ das Ministerium wissen: „Im Zuge dieser Prüfung haben sich die Verdachtsmomente erhärtet. Gemäß der gesetzmäßigen Anzeigepflicht wurde in der Folge Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet und der Aufsichtsrat der Spanischen Hofreitschule informiert.“

Hudler soll unberechtigterweise Ausgaben für Familienmitglieder abgerechnet haben, die mit ihm auf Dienstreise waren, lauten die Vorwürfe unter anderem. Hudler, für den die Unschuldsvermutung gilt, weist die Vorwürfe dem „derstandard.at“ gegenüber zurück. Gemäß seiner Kenntnis liege noch nicht einmal der Bericht der Internen Revision des Ministeriums vor, die Punkte sind also „noch in keiner Weise geprüft und mit Fakten belegt“.

Der ehemalige Vöslauer-Manager und seit zwei Jahren amtierende Chef der SRS kommt seit Monaten nicht aus den Schlagzeilen heraus. Immer wieder poppen Streitigkeiten mit der Belegschaft oder die finanzielle Schieflage des weltbekannten Eventveranstalters auf, wie auch der „trend“ jüngst berichtete: 2021 und 2022 musste der Bund rund 17,7 Millionen Euro an Covid-Förderungen zur Aufrechterhaltung des Betriebs zuschießen, 2023 erhöhte das Landwirtschaftsministerium dann auf zwei Millionen Euro Betriebsförderung, plus 1,6 Millionen für bauliche Renovierungen. 2024 schließlich wurde die Grundförderung per Gesetz auf 2,5 Millionen Euro aufgestockt.

Das, so scheint es, ist immer noch zu wenig. In seiner jüngsten Follow-Up-Überprüfung zur Kritik an der Finanzgebarung im Jahr 2023 verteilte der Rechnungshof zwar das eine oder andere Lob zur Verbesserung der Pferdegesundheit, wirtschaftlich jedoch sieht man Feuer am Dach: „Ein aufgrund der angespannten finanziellen Situation aufgebauter Investitionsstau und Reparaturbedarf belasten laut Bericht der Wirtschaftsprüfer die finanzielle Situation der Gesellschaft weiterhin.“ Der Spielraum, den die SRS aus den großzügigen Kapitalrücklagen seit ihrer Ausgliederung hatte (rund 47 Millionen Euro), könnte schneller aufgebraucht sein als gedacht. Zumal, so eine Kritik aus älteren Rechnungshofberichten, die Werthaltigkeit des Bilanzposten angezweifelt wird.

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