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Gerhard Zeiler: „Die KI wird Arbeitsplätze kosten"

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 © Stefan Resch

Hannes M. Schalle (l.) im Gespräch mit Gerhard Zeiler am Salzburg Media Summit 2025.

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Der Medienmanager am Salzburg Media Summit: „Die Freiheit der Kunst muss auch weiterhin zu unserem Wertekanon gehören“.

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Er ist einer der vielen pittoresken Nebengipfel der Salzburger Festspielzeit: Der Salzburg Media Summit im Schloss Leopoldskron, bei dem dieses Jahr über Filmförderung, neue Finanzierungsmodelle und den Standort Österreich diskutiert wurde.

Höhepunkt war ein Gespräch von Initiator Hannes M. Schalle mit Warner Bros. Discovery -Manager Gerhard Zeiler. Zentral dabei war die Frage, wie stark Künstliche Intelligenz die Film- und Fernsehwirtschaft auf den Kopf stellen wird. Insbesondere in der Synchronisation werde es sehr schnell gehen, glaubt Zeiler, vor allem wenn es gilt, wegen akuter Piraterie-Gefahr weltweit zeitgleiche Starts zu gewährleisten. Erfreulicher Nebeneffekt: „Es wird auch billiger“.

Dass der technische Wandel durch KI Arbeitsplätze kosten wird, ist klar – alles andere wäre eine Lüge

Gerhard Zeiler

Dass die neuen Technologien Jobs kosten werden, darüber will der frühere ORF-Generalintendant und RTL-Chef erst gar keine Illusionen aufkommen lassen. „Dass der technische Wandel durch KI-Arbeitsplätze kosten wird, ist klar – alles andere wäre eine Lüge“, so Zeiler, der sich dabei auf seine Branche, aber auch viele andere Wirtschaftszweige bezog. Es sei Aufgabe der Regulatoren, Regierungen und Unternehmen, diesen Prozess zu steuern. Zentral sei es, auch unter den rasant veränderten Bedingungen „das Urheberrecht einzuhalten.“

Generell sieht Zeiler, der als Präsident von Warner Media International 40 Milliarden Dollar Umsatz verantwortet, die Zukunft seiner Branche optimistisch. „Selbst wenn es bei den Streamingportalen zu einer Konsolidierung komme, fürchte er sich nicht: „Im kreativen Bereich gilt – im Unterschied zu Social Media - nicht das The-Winner-Takes-it-All-Prinzip.“ In Europa hätten es jedoch nur zwei Medienunternehmen geschafft, sich im Streamingbereich mit entsprechenden Angeboten international wettbewerbsfähig aufzustellen: RTLplus und Videoland aus den Niederlanden.

Er prognostiziert eine Rückkehr von reinen fürs Web produzierten Serien. „Sie werden wieder kommen, und zwar überall dort, wo es viele junge Leute gibt: Saudi-Arabien, China, Südostasien.“

Selbst wenn KI & Co. alles verändere, so der Topmanager, sei die Kreativität weiterhin der Treiber der Branche. „Keiner von uns weiß, was kommen wird – wir müssen kreativ und offen sein. Die Freiheit der Kunst muss zu unserem Wertekanon gehören.“

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