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Erste Group steigert Erträge und Gewinn

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Der CEO der Erste Group, Peter Bosek, wertet den nahenden Polen-Einstieg als vielversprechend.
 © APA/TOBIAS STEINMAURER

Der CEO der Erste Group, Peter Bosek, wertet den nahenden Polen-Einstieg als vielversprechend.

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Die Erste Group reiht sich mit ihrer Halbjahresbilanz in die kürzlich veröffentlichten positiven Ergebnisse verschiedener europäischer Großbanken ein. Rückläufig ist jedoch das Betriebsergebnis. Besonders profitabel erweisen sich die Geschäfte in Zentral- und Osteuropa.

Nachdem UniCredit, Deutsche Bank, RBI & Co. gestern ihre erfreulichen Zwischenergebnisse veröffentlichten, hat heute die Erste Group ihre positiven Zahlen bekannt gegeben.

Die Erste Group hat im ersten Halbjahr ihre Erträge und ihren Gewinn gesteigert. Ein starkes Kundengeschäft steigerte den Zinsüberschuss um 2,7 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 8,3 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zu. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 1,66 Milliarden Euro, nach 1,63 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Bank am Freitag mit. Der Ausblick wurde angehoben.

Dank eines gut laufenden Geschäfts in der CEE-Region stieg das Kundenkreditvolumen der Bank seit Jahresbeginn um 2,7 Prozent auf 224 Milliarden Euro an. Auch das Einlagenvolumen erhöhte sich um 2,8 Prozent auf 248,5 Milliarden Euro - vor allem in Tschechien, Ungarn und Österreich wuchsen die Einlagen spürbar. Das Wachstum im Kerngeschäft sowie Maßnahmen, die zur Finanzierung des geplanten Zukaufs in Polen getroffen wurden, erhöhten die harte Kernkapitalquote von 15,3 Prozent Ende 2024 auf 17,4 Prozent.

Höhere Kosten drücken auf Betriebsergebnis

Trotz höherer Einnahmen ging das Betriebsergebnis von 2,97 Milliarden Euro auf 2,96 Milliarden Euro zurück. Grund waren höhere Kosten. Die Risikokosten stiegen auf 182 Millionen Euro, nach 126 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024 - das Niveau bleibe mit 16 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokreditvolumens aber niedrig, schreibt die Erste Group. Die Quote notleidender Kredite (non-performing loans/NPL) verbesserte sich von 2,6 Prozent zum Ende 2024 auf 2,5 Prozent.

Belastet haben auch Bankensteuern. 109 Millionen Euro mussten an Ungarn entrichtet werden, 68 Millionen Euro gingen an Österreich, 20 Millionen. an Rumänien. Weitere 32 Millionen Euro flossen an die Slowakei, diese werden allerdings in der Position Steuern vom Einkommen verbucht.

Polen-Einstieg soll 2026 positiv auf Gewinn je Aktie wirken

Im Mai kündigte die Bank an, für 6,8 Milliarden Euro in Polen einzusteigen und die einen beherrschenden Anteil an der Santander Bank Polska kaufen zu wollen, inzwischen liegt der Transaktionswert bei 7 Milliarden Euro. Der Deal soll noch bis Ende des Jahres über die Bühne gehen. Auf die Ergebnisse erhofft sich die Bank daraus positive Auswirkungen. Der Gewinn je Aktie soll 2026 um mehr als 20 Prozent steigen, die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) soll auf etwa 19 Prozent zulegen.

„Mit der geplanten Akquisition in Polen investieren wir in einen der wachstumsstärksten Märkte Europas - weil wir an die Innovationskraft, Eigenverantwortung und das unternehmerische Potenzial in Zentral- und Osteuropa glauben“, sagte Bankchef Peter Bosek laut Aussendung. Die Übernahme will die Bank zur Gänze aus eigenen Mitteln finanzieren. Dafür wird auf einen geplanten Aktienrückkauf verzichtet und die Dividenden-Ausschüttungsquote zwischenzeitlich reduziert.

Ausblick angehoben

Für das Geschäftsjahr 2025 hat die Bank ihren Ausblick angehoben. Aufgrund des höheren Kreditvolumens und der besseren Ertragsdynamik erwartet sie nun eine Eigenkapitalverzinsung von über 15 Prozent, unter der Erwartung eines robusten makroökonomischen Umfeldes in den Kernmärkten. Zuvor wurde eine ROTE von rund 15 Prozent erwartet.

Das Kreditwachstum wird nun mit mehr als 5 Prozent avisiert, im Februar wurden noch rund 5 Prozent erwartet. Die Prognose für die Risikokosten nimmt die Bank von 25 Basispunkten auf rund 20 Basispunkte zurück. Grund sei die gute Entwicklung des Kreditrisikos im ersten Halbjahr 2025 gewesen. Für das Betriebsergebnis rechnet die Bank mit einer Stagnation oder mit einem leichten Rückgang.

(trend/APA)

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