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AT&S plant Kapitalerhöhung - Verhandlungen mit ÖBAG über Einstieg

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AT&S CEO Andreas Gerstenmayer

©Elke Mayr
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Der Leiterplatten-Hersteller AT&S beabsichtigt eine Kapitalerhöhung von bis zu 50 % des Grundkapitals durchzuführen. Mit der Staatsholding ÖBAG laufen Verhandlungen über eine Beteiligung von mindestens 25 % plus einer Aktie.

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Leiterplattenhersteller AT&S vor Kapitalerhöhung

Der börsennotierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S strebt eine Kapitalerhöhung an, und die könnte zu einem Einstieg der Staatsholding ÖBAG führen.

Der Vorstand der AT&S gab bekannt, dass zur Unterstützung der weiteren Unternehmensentwicklung das Grundkapital der Gesellschaft aus genehmigtem Kapital gegen Bareinlage erhöht werden soll und möglicherweise weitere Kapitalmaßnahmen folgen sollen.

Würde die ÖBAG 25 Prozent plus einer Aktie an AT&S übernehmen, wäre sie der größte Einzelaktionär an dem Leiterplattenhersteller. Derzeit befinden sich 64 Prozent der AT&S im Streubesitz, die Stiftungen von den Industriellen Hannes Androsch und Willibald Dörflinger halten zudem jeweils 18 Prozent.

Das Gesamtvolumen der bevorstehenden Kapitalmaßnahmen könnte laut Unternehmens-Information bis zu 50% des derzeitigen Grundkapitals der AT&S betragen.

An der Börse kam die Nachricht von einer möglichen Kapitalerhöhung zunächst nicht gut an. Die AT&S-Aktie verlor 14 Prozent ihres Werts.

Aktuelle Lage bei AT&S

Das Unternehmen habe mit den Ausbauarbeiten in Kulim in Malaysia und am Standort in Leoben derzeit ein "intensives Programm." Zudem stehe das Medizintechnikgeschäft in Korea auf dem Prüfstand. AT&S will entweder stärker in die Sparte einsteigen oder das Geschäft in die Hände von jemandem geben, der sich intensiver auf den Bereich konzentriert, so CEO Andreas Gerstenmayer.

Generell gehe es bei den derzeit zu prüfenden Kapitalmaßnahmen aber um eine längerfristige Absicherung. Die aktuelle Liquiditätssituation des Konzerns sei gut. "Wir haben sehr viel Cash", so Gerstenmayer.

Das Geschäft sei in den vergangenen Monaten zwar volatil gewesen, AT&S habe sich aber "gut durchmanövriert", so Gerstenmayer. Für die kommenden Monate rechnet er wieder mit einer Stabilisierung des Marktumfeldes. Wegen hohem Preisdruck und schwächelnder Nachfrage hatte AT&S im abgelaufenen Halbjahr um 24 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet. Das Konzernergebnis war um 78 Prozent auf 49 Mio. Euro gesunken.

Die Verhandlungen mit ÖBAG

Ein potenzieller neuer Shareholder ist die Staatsholding ÖBAG, mit der AT&S bereits Verhandlungen führet. Nach dem derzeitigen Verhandlungsstand wird eine Beteiligung von zumindest 25% + 1 Aktie am Grundkapital der AT&S angestrebt.

Sowohl seitens AT&S als auch seitens der ÖBAG wurden "Verhandlungen in einem frühen Stadium" bestätigt. Wie lange die Gespräche dauern werden, sei jedoch nur schwer abschätzbar. ÖBAG-Vorständin Edith Hlawati hatte bereits mehrfach bekundet, offen für weitere Beteiligungen zu sein. Im Rahmen der Neugeschäftsstrategie der Staatsholding kann sich die ÖBAG auf Wunsch von Unternehmen an österreichischen Firmen, die in Zukunftstechnologien tätig sind, beteiligen.

Der AT&S-Vorstand hat jedoch auch beschlossen, Gespräche mit potentiellen anderen neuen Investoren über einen möglichen Einstieg aufzunehmen.  

Die Durchführung der Kapitalmaßnahmen und der Einstieg eines oder mehrerer Investoren macht AT&S neben der Einigung mit potenziellen Investoren auch noch von der Marktlage und der Zustimmung des Aufsichtsrats abhängig.

Facts: AT&S

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