
Der Konzern mit Hauptsitz in Premstätten baut in Deutschland Personal ab. Ein kleiner Teil kann nach Regensburg wechseln.
©ams OsramDer Fördervertrag für das 600-Millionen-Euro-Investitionsvorhaben von Ams Osram in der Steiermark ist unterschrieben.
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Der börsennotierte österreichisch-deutsche Technologiekonzern Ams Osram kommt bei seinem großem im Rahmen des European Chips Act geförderten Investitionsprojekt am Hauptsitz in Premstätten voran. CEO Aldo Kamper bestätigte heute in einer Telefonkonferenz, dass der Fördervertrag unterschrieben sei und die Mittel nun fließen könnten. Konkret erwartet er aus Österreich eine „hohe zweistellige Zahl" im Millionenbereich bis Jahresende.
Das bis 2030 laufende Investitionsprojekt am steirischen Standort des Licht- und Sensorherstellers hat ein Volumen von rund 600 Millionen Euro und wird mit über 200 Millionen Euro im Rahmen des European Chips Act von Österreich gefördert. Geplant ist der Bau einer Produktionsstätte für optoelektronische Sensoren der nächsten Generation, die als wichtiger Eckpfeiler für das Unternehmen und die Halbleiterproduktion in Österreich gilt. Der für heuer erwartete Mittelzufluss zeigt laut Kamper, dass man schon investiert habe. „Wir haben die Fertigung ausgebaut und Equipment eingebracht, das führt zu höheren Produktionszahlen. Wir werden weitere Maschinen einbringen, um neue Produkte zu ermöglichen“, sagt der CEO.
Durch das Investitionsprojekt sollen 250 Arbeitsplätze am Standort gesichert beziehungsweise ausgebaut werden, hieß es bisher. „Die Größenordnung in Sachen Personal gilt weiterhin“, sagt Kamper. Der Personalaufbau werde sich aber über mehrere Jahre erstrecken, weil auch das Vorhaben langfristig angelegt sei.
In Deutschland sorgt Ams Osram derzeit mit dem geplanten Abbau von mehr als 300 Stellen für Schlagzeilen. Das Werk bei Augsburg mit 270 Beschäftigten soll Ende 2027 geschlossen werden. Nur einem Teil der Mitarbeitenden wird angeboten, an den Standort in Regensburg zu wechseln. Im Werk in der Nähe von Ulm fallen weitere 100 Stellen weg. Die IG Metall kritisiert den Stellenabbau, wenngleich man die schwierige Lage des Unternehmens anerkenne.
Die heute vorlegten Zahlen zum dritten Quartal lagen laut Analysten zwar im Rahmen der Erwartungen, aber der Ausblick belaste. 2024 erzielte Ams Osram einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro und ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ebit) von minus 547 Millionen Euro.
