
IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, AK-Präsidentin Renate Anderl, Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Innovationsminister Peter Hanke, ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und WKÖ-Präsident Harald Mahrer
©APA/Georg HochmuthDie Sozialpartner präsentierten heute den Fahrplan für die österreichische Industriestrategie. Die standortpolitischen Leitlinien sollen bis Ende des Jahres stehen.
Die österreichische Sozialpartnerschaft ist lebendig und bemüht sich, trotz schlechter Konjunkturdaten zu vermitteln, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen - so jedenfalls der Eindruck beim Gipfel der Sozialpartner zum Start der Beteiligungsphase der Industriestrategie.
Seit mehr als zwei Jahren steckt die heimische Industrie in der Krise. Um fast zwölf Prozent ist der inflationsbereinigte Wert aller produzierten Waren im verarbeitenden Gewerbe seit Ende 2022 gesunken, rechnet das Thinktank Agenda Austria vor. Nirgendwo in Europa ist der Output dermaßen stark zurückgegangen wie zuletzt in Österreich. Österreich will daher mit Ländern wie Deutschland, den USA und China mitziehen. Diese führenden Industrienationen haben bereits Industriestrategien. Zuletzt trafen sich im Mai hochrangige Vertreter der Industrie sowie die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung (ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, SPÖ-Infrastrukturminister Peter Hanke und Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn von den Neos) zu einem Kick-off-Meeting im Wirtschaftsministerium. Mitte Juni gab es ein Folgetreffen mit österreichischen CEOs. Nun steht der Fahrplan für die Industriestrategie.
In der ersten Phase wird eine Metastudie zum Industriestandort verfasst werden, Input im Zuge von Sounding Boards (Vertreter:innen der Sozialpartner, Industriellenvereinigung, Unternehmer:innen, Arbeitnehmer:innen und Standort- und Förderagenturen) gesammelt und ein erster Strategieentwurf entwickelt. In dieser Phase der Strategiefindung können sich auch interessierte Bürger:innen involvieren und ihre Ideen für die Industriestrategie einbringen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ), AK-Präsidentin Renate Anderl, ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, WKO-Präsident Harald Mahrer und IV-Generalsekretär Neumanyer betonten unisono, welche wichtiges Signal es sei, dass die Sozialpartner gemeinsam an der Industriestrategie arbeiten würden. „Nur gemeinsam können wir Österreich wieder auf die Überholspur bringen", so der Wirtschaftsminister. Das betont auch ÖGB-Präsident Katzian: „Ich weiß von allen Beteiligten, sie wollen uns nicht als Escortservice dabei haben, sondern wirklich mit uns arbeiten."
Fokussiert werden bei der Ausarbeitung der Industriestrategie unter anderem die Standortsicherung, Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft der heimischen Industrie. Die Strategie soll im vierten Quartal fertig sein, avisiert Innovationsminister Hanke.