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EU und Indonesien führen freien Handel ein

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 © APA/HANS KLAUS TECHT

EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen hat Grund zum Lächeln: Nach zähen Verhandlungen steht das Freihandelsabkommen mit Indonesien.

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Nachdem mehr als neun Jahre verhandelt wurde, gibt es nun ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indonesien. Im Fokus steht der Zugang zu kritischen Rohstoffen.

Die Europäische Union (EU) und Indonesien haben nach fast zehnjährigen Verhandlungen ein Handelsabkommen abgeschlossen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und Indonesiens Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto unterzeichneten das Abkommen am Dienstag auf der Insel Bali. Die EU bemüht sich angesichts der Spannungen mit den USA, weltweit ihre Handelsbeziehungen mit anderen Ländern auszubauen.

Das Abkommen wird die Einfuhrzölle auf 98,5 Prozent der nach Indonesien exportierten EU-Waren abschaffen. Überdies sollen die Einfuhrverfahren für EU-Produkte, darunter Autos und auch Lebensmittel wie Milchpulver, Käse, Fleisch, Schokolade und Backwaren, vereinfacht werden. Für die EU bedeutet das Abkommen letztlich Einsparungen von 600 Millionen Euro an Zöllen.

Zu den Streitpunkten in den Verhandlungen zählte Indonesiens bisheriges Exportverbot für Nickel und weitere Rohstoffe. Die EU hatte zudem Bedenken, weil für Palmölplantagen und Bergbau in dem südostasiatischen Land große Flächen Regenwald abgeholzt werden.

Industriellenvereinigung zeigt sich zufrieden

Die österreichische Industriellenvereinigung sprach am Dienstag von einem „positiven Signal". Es eröffne Chancen und Wachstumsimpulse für die exportorientierte Industrie in Österreich und Europa. Gleichzeitig werde der Zugang zu kritischen Rohstoffen erleichtert. Rund 40 heimische Unternehmen seien vor Ort tätig und sicherten dort 2.000 Arbeitsplätze. Das bilaterale Handelsvolumen belief sich demnach 2024 auf 679 Mio. Euro, österreichische Direktinvestitionen erreichten 648 Mio. Euro.

Auch EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte, das auf Bali geschlossene Abkommen werde zur Diversifizierung der Lieferketten beitragen, insbesondere für kritische Mineralien, die in Indonesien im Überfluss vorhanden seien. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte, das Abkommen werde dazu beitragen, „eine stabile und vorhersehbare Versorgung mit kritischen Mineralien, insbesondere Nickel und Kobalt", sicherzustellen.

Mehr Deals mit asiatischen Ländern sollen folgen

Innerhalb der südostasiatischen ASEAN-Region hat die EU bereits Abkommen mit Singapur und Vietnam geschlossen, die im November 2019 beziehungsweise im August 2020 in Kraft getreten sind. Im März 2023 wurde die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Thailand angekündigt. Seit März 2024 verhandelt die EU-Kommission auch mit den Philippinen über ein mögliches Freihandelsabkommen.

(trend/APA)

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