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trend-Umfrage: Aufrüsten statt Sparen

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©APA/MAX SLOVENCIK
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Die große trend-Umfrage: Die Mehrheit der unter 30-Jährigen will ein höheres Sicherheitsbudget. Für sie sind Neutralität und Teilhabe am EU-Rüstungsprogramm vereinbar.

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Der Sparstift wird hierzulande überall angesetzt – fast überall. Die Landesverteidigung ist die Ausnahme. Trotz Sparkurs steigt das Budget des Bundesheers im laufenden Jahr um 349,1 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von fast neun Prozent zum Vorjahr.

Die höheren Ausgaben befürworten fast die Hälfte der Österreicher:innen, wie die Umfrage des Market Instituts zeigt.

48 Prozent der Österreicher:innen sprechen sich für höhere Verteidigungsausgaben aus und würden dafür Sparmaßnahmen in anderen Bereichen in Kauf nehmen. Die vermeintliche Pattsituation in der Diskussion um steigende Sicherheitsausgaben sollte nicht unterbewertet werden, meint Market-Expertin Birgit Starmayr: „Daran sieht man die große Verunsicherung in der Bevölkerung. Vor zehn Jahren wäre die Zustimmung deutlich niedriger gewesen.“ Am deutlichsten sprechen sich unter 30-Jährige für höhere Verteidigungsinvestitionen aus. Die Generation 50+ ist dahingehend eher zurückhaltend und mehrheitlich gegen höhere Ausgaben.

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Überraschend hoch ist ebenfalls der Anteil jener Österreicher:innen, die die Teilnahme an dem gemeinsamen europäischen Rüstungsprogramm als mit der österreichischen Neutralität vereinbar einschätzen. 47 Prozent der befragten Österreicher:innen sehen in der Neutralität kein Hindernis für die Teilnahme an diesem Programm. Ob dieser hohe Wert auf fehlendes Wissen über die Definition von Neutralität oder auf ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis hinweist, kann nicht klar beantwortet werden. „Es ist aber jedenfalls ein relativ hoher Wert, der nicht zu unterschätzen ist“, analysiert Market-Expertin Starmayr. Männer sehen die Vereinbarkeit deutlicher gegeben als Frauen. Die unter 30-jährigen Österreicher:innen sprechen sich am stärksten dafür aus.

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Bei der Frage, ob Österreich bei Rüstungsimporten Gegengeschäfte für heimische Unternehmen vereinbaren soll, sind sich die Österreicher:innen einig: 60 Prozent der Befragten sind für solche Gegengeschäfte. Vor allem Männer befürworten jene Vereinbarungen, von denen die österreichische Wirtschaft profitieren soll. „Da schlägt das wirtschaftliche Herz durch. Wenn es ein Geschäft gibt, wollen wir auch davon profitieren“, so Starmayr über die Gründe für die Zustimmung. Die unter 30-Jährigen stehen Gegengeschäften kritisch gegenüber.

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