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Dies führe zu einem Dilemma für die Notenbank, die im Rahmen ihres Doppelmandats stabile Preise und Vollbeschäftigung fördern soll. Wenn die Zinszügel zu stark gelockert würden, könnte die Inflationsbekämpfung zu kurz kommen. Aber auch ein zu zögerlicher Kurs könne schädlich sein: "Wenn wir die restriktive Politik zu lange beibehalten, könnte sich der Arbeitsmarkt unnötig abschwächen", warnte Powell.
Er räumte ein, dass es Grund zur Sorge um den Arbeitsmarkt gebe. Das Beschäftigungswachstum in den vergangenen drei Monaten liege durchschnittlich bei rund 25.000 und damit unter der Schwelle, die für eine konstante Arbeitslosenquote erforderlich sei. Andere Arbeitsmarktindikatoren seien jedoch weitgehend stabil.
Die Inflation bezeichnete er als "etwas erhöht", auch weil die Zölle die Warenpreise in die Höhe trieben. Dieser Effekt werde zwar wahrscheinlich nachlassen. Doch sei es Aufgabe der Fed sicherzustellen, dass dieser Einmaleffekt nicht zu einem anhaltenden Inflationsproblem werde. US-Präsident Donald Trump hat den unabhängigen Zentralbankchef immer wieder scharf kritisiert und ihn zu kräftigen Zinssenkungen gedrängt. Die Federal Reserve hat den Leitzins jüngst um einen Viertelprozentpunkt nach unten gesetzt. Der Schlüsselsatz liegt nunmehr im Bereich von 4,00 bis 4,25 Prozent.
Die Währungshüter waren sich im Zinsausblick über die Notwendigkeit weiterer Senkungen in diesem Jahr uneinig. Während die mittlere Prognose von zwei weiteren Senkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt bis Ende 2025 ausgeht, halten sieben Währungshüter weitere Zinssenkungen für nicht angebracht.
WASHINGTON - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES/CHIP SOMODEVILLA