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US-Industrie weiter auf Talfahrt

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Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel auf Sechs-Monatstief
©APA/APA/AFP/CLEMENT MAHOUDEAU
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Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im Mai überraschend beschleunigt. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel um 0,2 Punkte auf 48,5 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Dies ist ein Sechs-Monatstief. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg gerechnet. Das Barometer entfernte sich stattdessen weiter von der Marke von 50, ab der es ein Wachstum anzeigt.

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Auf das Verarbeitende Gewerbe entfallen gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung der USA, die im ersten Quartal überraschend zurückgegangen war. Die konjunkturelle Perspektive des Industriesektors bleibe getrübt, so die Einschätzung von Helaba-Ökonom Ralf Umlauf.

Der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia, verweist darauf, dass der Output zwar nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat gesunken sei: "Aber die Reduktion ist immer noch recht deutlich, während Einkaufspreise trotz der gefallenen Energiepreise weiterhin in einem hohen Tempo steigen." Hier hinterlasse der Zollstreit seine Spuren, die in direkter Weise auch bei den Importen sichtbar seien, deren Index auf den tiefsten Stand seit der großen Rezession von 2009 gefallen sei. "Dass unter diesen Umständen auch weniger Exportorders eingehen, verwundert nicht wirklich, der Index liegt so niedrig wie seit 2020 nicht mehr." Insgesamt sei das kein Absturz, aber es verfestige sich der Eindruck, dass die USA langsam aber sicher auf eine Rezession zusteuerten, meint der Experte.

Auch mit den Bauausgaben ging es bergab: Sie verringerten sich im April um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Zugleich wurde der Wert für März auf minus 0,8 Prozent nach unten revidiert. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für April ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.

Eine Belastung für den Immobilienmarkt bleibt das unsichere Konjunkturumfeld. Dies hängt vor allem mit der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump zusammen, die Kritiker als erratisch bezeichnen. Jüngst kündigte der Republikaner an, die Zölle auf importierten Stahl und Aluminium ab Mittwoch auf 50 Prozent verdoppeln zu wollen.

FOS-SUR-MER - FRANKREICH: FOTO: APA/APA/AFP/CLEMENT MAHOUDEAU

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