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Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im Juli unerwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 50,1 Punkte und signalisiert damit kaum noch Wachstum. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 51,5 Punkte gerechnet.
Im Hinblick auf die Geldpolitik der US-Notenbank würden die ohnehin schon ausgeprägten Erwartungen an eine Lockerung im September und im weiteren Jahresverlauf wohl nochmals verstärkt, hieß es von den Experten der Helaba mit Blick auf die Daten. Die Zinssenkungsfantasie brachte den Kursen jedoch keinen Auftrieb, weil sich Anleger auf die nachlassende Konjunktur fokussierten. Bereits am vergangenen Freitag hatte ein schwach ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht die Aktienmärkte unter Druck gesetzt, worauf sie sich am Montag etwas erholt hatten.
Unter den Einzelwerten sprangen die Papiere von Palantir um knapp acht Prozent nach oben. Der Anbieter von Software zur Analyse großer Datenmengen berichtete dank starker Geschäfte in Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz von einem starken zweiten Quartal. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 48 Prozent auf gut eine Milliarde US-Dollar.
Pfizer gewannen gut fünf Prozent, denn der Pharmakonzern hob trotz des Preisdrucks der US-Regierung und des Zollstreits seine Jahresgewinnprognose an. Auch die Zahlen zum abgelaufenen Quartal überraschten positiv.
Der Dow-Konzern Caterpillar dagegen enttäuschte mit seinem Gewinn im zweiten Quartal. Gesunkene Preise hatten dem Hersteller von Baumaschinen und Motoren zu schaffen gemacht. Die Titel legten dennoch 0,1 Prozent zu.
Kräftige Verluste verbuchten unterdessen kleinere Konzerne. Hims & Hers Health enttäuschten mit dem Quartalsumsatz, woraufhin die Aktien des Telemedizin-Unternehmens gut zwölf Prozent absackten.
Beim Biopharma-Unternehmen Vertex kam eine skeptische Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde FDA zum Schmerzmittel Journavx nicht gut an. Die Aktien brachen um rund ein Fünftel ein.