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Die jüngst wieder aufflackernden Handelsstreitigkeiten scheinen die Anleger weiterhin kaum zu ängstigen. Zu Wochenbeginn hieß es nach gegenseitigen Beschuldigungen der USA und China aus dem Weißen Haus, dass die Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping noch in der laufenden Woche miteinander telefonieren könnten.
Dazu äußerte sich US-Handelsminister Howard Lutnick am Dienstag positiv zu Gesprächen mit Indien. Mit der EU soll es am Mittwoch neue Gespräche geben. "Die jüngsten Nachrichten deuten darauf hin, dass die Trump-Regierung weiterhin bestrebt ist, Vereinbarungen zu erzielen, um eine Rezession in den USA zu verhindern", kommentierten die Experten der UBS.
Die am Dienstag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten waren zudem positiv ausgefallen. In den USA wird überraschend mehr Personal nachgefragt. Die Zahl der offenen Stellen stieg Ende April um 191.000 auf 7,391 Millionen, wie das US-Arbeitsministerium zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur eine Zahl von 7,100 Millionen vorhergesagt. Die Daten sind ein gutes Vorzeichen für den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
Unternehmensseitig stand Moonlake Immunotherapeutics mit einer Übernahmeofferte im Fokus. Das Schweizer Biotech-Unternehmen lehnte die vom US-Pharmariesen Merck & Co gebotenen mehr als 3 Mrd. US-Dollar zwar ab, wie die "Financial Times" berichtete. Der Zeitung zufolge könnten die Verhandlungen aber wieder aufgenommen werden. Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Moonlake sprangen um knapp 18 Prozent nach oben.
Bei Dollar General konnten sich die Anteilseigner über einen Kursanstieg von knapp 16 Prozent freuen. Die Discounterkette legte starke Quartalsresultate vor, die laut Jefferies-Analyst Corey Tarlowe auf allen Ebenen die Erwartungen übertrafen. In der Folge wurde das diesjährige Umsatzziel etwas angehoben. Anleger sehen darin ein Indiz, dass das Unternehmen mit Zöllen umgehen kann.
Ein Profiteur des Mega-Themas KI war Broadcom. Der Halbleiterhersteller hat mit der Auslieferung einer neuen Version seiner Switch-Chips für Rechenzentren begonnen. Damit will er eine größere Rolle auf dem boomenden KI-Markt spielen. Die Aktien von Broadcom schlossen mit einem Plus von 3,3 Prozent. Von der Nachricht profitierte auch der Branchenkollege und KI-Gigant Nvidia mit einem Kursplus von 2,9 Prozent.
Um fast 17 Prozent bergauf ging es für die Anteile von Ferguson Enterprises. Der auf Klempnerei- und Heizungsbaubedarf spezialisierte Händler habe solide Zahlen vorgelegt und daraufhin den diesjährigen Ausblick angehoben, schrieb John Lovallo von der Schweizer Großbank UBS.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT