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US-Börsen nach schwachen Arbeitsmarktdaten unter Druck

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Amazon minus 8 Prozent, Cloud-Sparte enttäuscht
 © APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT
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Die New Yorker Aktienmärkte haben am Freitag deutlich nachgegeben. Angesichts des jüngsten Zollwirrwarrs und enttäuschender Arbeitsmarktdaten zogen sich die Anleger insbesondere aus konjunktursensiblen Sektoren zurück.

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Zum Handelsende notierte der Dow Jones 1,23 Prozent leichter bei 43.588,58 Punkten. Der wohl bekannteste Aktienindex der Welt fiel so auf den Stand von Ende Juni zurück. Auf Wochensicht steht ein Minus von knapp drei Prozent zu Buche. Der S&P 500 gab um 1,60 Prozent auf 6.238,01 Zähler nach. Für den Nasdaq Composite ging es 2,24 Prozent auf 20.650,13 Einheiten hinab.

Der US-Arbeitsmarkt hat mit einem Einbruch der Beschäftigung geschockt. Außerhalb der Landwirtschaft kamen im Juli 73.000 Stellen hinzu. Volkswirte hatten im Schnitt 104.000 neue Stellen erwartet. Noch schwerer aber wog, dass der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nachträglich um insgesamt 258.000 nach unten revidiert wurde.

"Die Zolleskapaden hinterlassen deutliche Bremsspuren am US-Arbeitsmarkt", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Zölle dämpften die wirtschaftliche Entwicklung doch stärker als bislang angenommen. Zudem drohe die Teuerung wegen der Importzölle zuzunehmen. Die Folge: "Das reale Einkommen nimmt ab und schränkt die Konsummöglichkeiten ein."

Für Nervosität am Markt sorgte am Abend zudem der vorzeitige Rücktritt der Fed-Gouverneurin Adriana Kugler zum 8. August. Turnusmäßig hätte ihre Amtszeit im Jänner kommenden Jahres geendet. Die Notenbank steht unter starkem Druck des US-Präsidenten Donald Trump, die Zinsen zu senken. Offen ist zudem, wer auf den amtierenden Fed-Chef Jerome Powell folgen wird, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet.

Ganz schlecht kam an den US-Börsen zudem die Quartalsbilanz von Amazon an. Hatten Microsoft und der Facebook-Konzern Meta am Vortag mit ihren Zahlen noch voll überzeugen können, fielen Amazon-Aktien um gut acht Prozent. Analysten monierten vor allem ein schwaches Abschneiden der Cloud-Computing-Plattform AWS, mit der Amazon Unternehmen IT-Dienste anbietet.

Lob von Analysten erhielt dagegen Apple für seine Geschäftszahlen. Die Bank JPMorgan attestierte dem Tech-Riesen ein deutlich beschleunigtes Umsatzwachstum sowohl beim iPhone als auch beim Mac. Doch mit der verdüsterten Stimmung der Anleger, auch für Tech-Schwergewichte, gaben Apple-Aktien um 2,5 Prozent nach.

Der US-Ölkonzern Chevron fuhr im zweiten Quartal dank einer rekordhohen Produktion mehr Gewinn als erwartet ein. Trotz eines gesenkten Tempos bei den Aktienrückkäufen im Quartal will das Unternehmen auf Jahressicht seine ursprünglichen Ziele erreichen. Die Papiere traten auf der Stelle. Rivale ExxonMobil verdiente im zweiten Quartal ebenfalls mehr als von Experten prognostiziert. Die Aktie gab jedoch 1,8 Prozent ab.

Die Anteilsscheine von Coinbase sackten um knapp elf Prozent ab, nachdem die größte US-Kryptobörse für das zweite Quartal einen unerwartet niedrigen Umsatz gemeldet hatte.

Für die Titel von Reddit ging es hingegen um 17,5 Prozent nach oben. Das Social-Networking-Unternehmen verzeichnete im zweiten Jahresviertel sein bisher profitabelstes Quartal. Zudem stellte das Unternehmen für das dritte Quartal einen unerwartet hohen Umsatz in Aussicht. Bereits am Vortag hatten die Titel merklich zugelegt.

Aktien des Impfstoffherstellers Moderna sackten um 6,6 Prozent ab. Das Unternehmen hatte mit Blick auf die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr etwas auf die Bremse getreten.

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