Trend Logo

UniCredit steckt BPM-Schlappe mit Gewinnplus weg

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
Übernahme der deutschen Commerzbank im Fokus
 © APA/APA/AFP/MIGUEL MEDINA
©APA/APA/AFP/MIGUEL MEDINA
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit hat heuer im zweiten Quartal den Gewinn stärker als erwartet gesteigert und ihre Jahresprognose angehoben. Einen Tag nachdem UniCredit-Chef Andrea Orcel im Ringen um die Übernahme der Mailänder Regionalbank Banco BPM das Handtuch geworfen hatte, vermeldete das Geldhaus ein Gewinnplus von gut 7 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro, wie es am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten nur mit 2,5 Mrd. Euro gerechnet.

von

Für das Gesamtjahr peilt das Geldhaus nun einen Gewinn von 10,5 Mrd. Euro an - zuvor hatte es 9,3 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Auch die Aktionärinnen und Aktionäre sollen davon profitieren: UniCredit will zwischen 2025 und 2027 mindestens 30 Mrd. Euro an sie ausschütten, mindestens die Hälfte davon in Form von Dividenden. Nach dem Rückschlag bei der BPM dürfte nun die Commerzbank wieder stärker in den Fokus Orcels rücken.

Der UniCredit-Vorstand hatte am Dienstag beschlossen, das 14,6 Mrd. Euro schwere Umtauschoffert für die kleinere BPM zurückzuziehen. Der Einfluss der Regierung, die aufgrund ihrer besonderen Befugnisse die Bedingungen einer Übernahme von BPM diktieren oder diese unter Verweis auf die Interessen des Landes ganz verbieten kann, habe das Angebot zerstört, hieß es in der Mitteilung. Die Situation sei "untragbar geworden", sagte UniCredit-Verwaltungsratschef Pietro Carlo Padoan.

Mit dem Aus bei Banco BPM rückt für Orcel das Buhlen um die deutsche Commerzbank wieder stärker in den Vordergrund. Dort hatte sich die UniCredit vor knapp einem Jahr überraschend eingekauft. Inzwischen halten die Italiener direkt mehr als 19 Prozent der Aktien und haben angekündigt, weitere Derivate in Aktien umzuwandeln, was ihnen weitere 9 Prozent verschaffen würde. Doch auch in Deutschland stößt Orcel auf Widerstand, nicht nur bei Commerzbank-Vorstandschefin Bettina Orlopp, sondern auch bei der deutschen Regierung. Diese hatte wiederholt klargemacht, dass sie das Vorgehen Orcels für einen unfreundlichen Akt halte und die Eigenständigkeit der Commerzbank unterstütze.

Über die Autoren

Logo
Bleiben Sie im trend.