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RHI Magnesita mit Ergebnis-Einbußen

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Der Feuerfestkonzern leidet unter schwacher Nachfrage und Wettbewerb
 © APA/APA/HANS KLAUS TECHT/HANS KLAUS TECHT
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In einem herausfordernden Marktumfeld hat der Feuerfestkonzern RHI Magnesita im ersten Halbjahr 2025 deutliche Einbußen bei seinen Ergebnissen verbucht.

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Umsatz- und Gewinneinbruch bei RHI Magnesita

Der Umsatz sank um 3 Prozent auf 1,677 Mrd. Euro, der Gewinn nach Steuern brach von 111 Mio. Euro auf 11 Mio. Euro ein, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Ausblick wurde nach unten geschraubt - für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einer weiterhin schwachen Nachfrage und einem kompetitiven Preisumfeld.

Deutlich rückläufiges operatives Ergebnis

Das operative Ergebnis (EBITA) sank ebenfalls deutlich von 174 Mio. Euro auf 87 Mio. Euro. Bereinigt um Wertminderungen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sondereffekte reduzierte sich das operative Ergebnis (EBITA) von 190 Mio. auf 141 Mio. Euro, die bereinigte EBITA-Marge sank von 11 auf 8,4 Prozent. Ausschlaggebend war hier ein ungünstigerer Produktmix im Industrial-Geschäft sowie weniger Nachfrage im Bereich Glas. Hinzu kam, dass Kunden aus dem Nichteisenmetall-Bereich wegen der globalen Unsicherheiten ihre Investitionsentscheidungen aufgeschoben haben, so das Unternehmen.

Schwieriges Marktumfeld belastet Margen

RHI Magnesita bewege sich "in einem extrem herausfordernden externen Marktumfeld", sagte Firmenchef Stefan Borgas laut Aussendung. Ein schwächeres Projektgeschäft im Industrial-Bereich, Unsicherheiten aufgrund des Zollstreits mit den USA, harter Wettbewerb und eine anhaltend schwache Nachfrage an den Endmärkten hätten die Margen deutlich verringert.

"Ungeachtet dieser externen Faktoren sind wir von unserer Performance enttäuscht und werden entschlossen die dringend notwendigen Schritte setzen, um Verbesserungen zu erzielen", so Borgas weiter.

Maßnahmen zur Stabilisierung eingeleitet

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet RHI Magnesita Zugewinne im Marktanteil in bestimmten Regionen sowie höhere Margen nach bereits umgesetzten Maßnahmen - darunter auch zwei Werksschließungen -, mit denen das Projektgeschäft im Industrial-Bereich gesichert, die Preise erhöht und die Kosten gesenkt werden sollen.

Auch das bereinigte EBITA soll im zweiten Halbjahr von Managementmaßnahmen zu Preiserhöhungen, Kostensenkungen inklusive Werksschließungen, Einsparungen bei Vertriebsgemeinkosten und Fixkosteninitiativen profitieren.

Ausblick 2024 und strategische Ausrichtung

Der Ausblick für das bereinigte EBITA wurde auf 370 Mio. bis 390 Mio. Euro herabgesetzt. Im Jahr 2024 schrieb die RHI ein bereinigtes EBITA von 407 Mio. Euro. Beim Verschuldungsgrad (Gearing) rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang auf einen Faktor von 2,8. Wegen des Kaufs der Resco Group Anfang 2025 hat sich das Gearing im Halbjahr auf einen Faktor von 3,1 erhöht, die Nettoverschuldung lag bei 1,58 Mrd. Euro.

Fokus auf M&A und Kreislaufwirtschaft

An der Wachstumsstrategie will das Unternehmen festhalten. "Wir sind nach wie vor überzeugt, dass unsere Strategie, im fragmentierten globalen Feuerfestmarkt durch M&A zu wachsen, der mit Abstand beste Weg ist, um in einem wachstumsschwachen Umfeld Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen, und setzen dabei auf unsere Stärken als Branchenführer", so Borgas.

Im Juni beschloss RHI Magnesita mit BPI Inc. den Start eines Recycling-Joint-Ventures. Mit diesem soll die Plattform für Kreislaufwirtschaft in Nordamerika ausgebaut werden. Rohstoffrecycling innerhalb der USA werde aus Sicht der RHI künftig eine größere Rolle spielen - auch vor dem Hintergrund der höheren Zölle.

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