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Nach zwei Rezessionsjahren wird Österreich laut Reith heuer damit die Rückkehr auf den "zarten Wachstumspfad" schaffen. Allerdings wachsen die meisten anderen Euro- und EU-Länder schneller. Für die Wohnbauwirtschaft sei auch 2025 "ein Rezessionsjahr, erst 2027 dürfte dort wieder mehr gebaut werden", prognostiziert der Ökonom. Er sehe auch eine "Tourismusschwäche" bei Hotellerie und Gastronomie. Eine Wende zum Besseren sei bisher nicht zu erkennen. Die Produktion der Industrie springe zwar leicht an, lande jedoch zumeist in weiterhin gut gefüllten Lagern.
Um ähnlich aufzuholen wie frühere "Peripherie"-Länder der Eurozone, müsste Österreich ab 2028 ein reales BIP-Zuwachs von 1,75 Prozent erreichen. "Ansonsten verbliebe eine permanente Wachstums- und Wohlstandslücke im Vergleich zur Vor-2022er-Zeit", warnt Reith vor einem Wohlstandsverlust in Österreich.
Würde der Staat sparen, dann bleibe es hierzulande heuer bei einer wirtschaftlichen Stagnation. Im Gesamtjahr dürfte der Staatskonsum um knapp 3 Prozent steigen, so Reith. "Die Haushalte halten das Geld zusammen." Die Haushalte haben laut Raiffeisen Research in den letzten zwei Jahren zehn Milliarden Euro mehr auf den Konten (inklusive Bargeld) und Sparbüchern geparkt als normalerweise üblich.
Trotzdem ruhen große Hoffnung auf dem privaten Konsum, der für knapp die Hälfte des Wachstums im kommenden Jahr verantwortlich sein sollte. Die Haushalte "könnten daher nun mehr ausgeben".
Für die Belebung des Konsums und der Investitionen ist aus Sicht von Reith jedoch eine nachhaltige Stimmungsverbesserung unerlässlich. Dafür brauche es erkennbare Verbesserungen der Standort- und Rahmenbedingungen. "Wenn die diversen Wachstumsbremsen nicht gelöst werden, sind Wachstumsraten im Bereich von 0 bis 1 Prozent über Jahre die neue österreichische Normalität." Die Zahl der Menschen, die dem österreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, werde außerdem ab 2028 sinken. Das koste Wachstum.