
Der Pharmakonzern Novartis hat in Kundl eine zweite Antikörper-Produktionsanlage eröffnet. Bereits im Juni 2024 ging die „Schwesteranlage“ im benachbarten Schaftenau in Betrieb.
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Der Pharmakonzern Novartis hat insgesamt 500 Mio. Euro in die neuen Biotech-Anlagen investiert. Bei der feierlichen Eröffnung wurden von Verantwortlichen indes bessere Rahmenbedingungen für die Industrie eingemahnt.
Für Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) war die Investition von Novartis jedenfalls ein "starkes Zeichen für den Life-Science-Standort Österreich". Der Bereich "Life-Science" sei ein klares "Stärkefeld von Österreich". Aktuell arbeite man auch deshalb in der schwarz-rot-pinken Koalition bis Ende des Jahres an einer "Industriestrategie für Österreich", bei der dieser Bereich eine wichtige Rolle spielen werde. Life-Science-Agenden bundesweit vor den Vorhang zu holen und zu unterstützen sei überaus wichtig, zumal sich die "Industrie insgesamt in einer Transformation befindet".
Trotz diesen "Meilensteins" - wie er von allen Rednern in Kundl bezeichnet wurde - gebe es am Industriestandort Österreich Herausforderungen zu meistern, hielt Roland Gander, Geschäftsführer Novartis Campus Kundl/Schaftenau und Global Head Large Molecules Novartis, fest. "In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen in Österreich nicht zum Guten entwickelt", betonte er. Die Industrie leide unter "hohen Energiepreisen und der Inflation sowie an einem komplizierten Bürokratieapparat". Diese Umstände müsse man "so schnell wie möglich korrigieren", forderte er.
Dem pflichtete auch Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) bei. Es brauche "Schritte in Richtung Entbürokratisierung" sowie "schnellere Genehmigungsverfahren". "Wenn wir mit den USA oder China mithalten wollen, braucht es diesen Wettbewerbsvorteil", strich Mattle heraus.
Zuvor hatte Steffen Lang, President Operations Novartis, hervorgehoben, dass die Anlage in einer "Rekordbauzeit von rund drei Jahren errichtet worden ist". "So stellen wir sicher, dass Novartis zu fast hundert Prozent Lieferzuverlässigkeit für unsere Produkte garantieren kann", versprach Lang. Damit produziere man weiterhin "Medikamente für den globalen Markt" und agiere als Konzern stabil: "Wir beschäftigen österreichweit 3.300 Personen bei einem Umsatz von 1,9 Mrd. im Jahr 2024."