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Metaller-KV- Einigung auf "Krisenabschluss" in erster Runde

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Reinhold Binder (PRO-GE) und Metaller-Obmann Christian Knill
 © APA/APA/MAX SLOVENCIK/MAX SLOVENCIK
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Bei der diesjährigen Metaller-Lohnrunde haben sich die Verhandler am Montagnachmittag nach nur wenigen Stunden auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 190.000 Beschäftigten geeinigt. Ab 1. November 2025 steigen die Ist-Löhne und Gehälter um 1,41 Prozent, die Mindestentgelte werden um 2 Prozent angehoben. Ab dem 1. November 2026 steigen die Ist-Löhne und Gehälter um 1,9 Prozent und die kollektivvertraglichen Mindestentgelte um 2,1 Prozent. Dazu gibt es Einmalzahlungen.

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PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder sprach von einem "Krisenabschluss auf Zeit", "der die rollierende Inflation nicht voll abdeckt". Angesichts der hohen Teuerung und Energiekosten sei es wichtig gewesen, gemeinsam "mit Vernunft und Sicherheit in die Zukunft zu schreiten". Die rollierende Inflation von September 2024 bis August 2025 - die Verhandlungshandlungsbasis für die Metaller-KV-Verhandlungen - lag bei 2,8 Prozent.

Für den Obmann der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, ist das ein Abschluss, der erstmals seit Jahren wieder in Richtung einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe geht. "Wir bleiben mit dem nachhaltigen Teil deutlich unter der europäischen Inflation", betonte Knill. Damit bestehe die Hoffnung, dass sich die österreichische Metallindustrie im europäischen Wettbewerb nicht weiter verschlechtern werde. "Die moderate Lohnanpassung von 1,4 Prozent und Einmalzahlungen für 2025 sowie 1,9 Prozent ab 1.11.2026 schafft nun dringend benötigte Planungssicherheit und Entlastung für Betriebe wie Beschäftigte", betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer zur Kollektivvertragseinigung in der Metalltechnischen Industrie.

Der Zweijahresabschluss sieht außerdem vor, dass die Beschäftigten im Zeitraum November 2025 bis Juni 2026 entweder zweimal zwei Tage zusätzliche Freizeit oder zweimal 500 Euro in Form einer Einmalprämie zur Sicherung der Kaufkraft bekommen. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung soll auf betrieblicher Ebene sozialpartnerschaftlich entschieden werden. Die Lehrlingseinkommen steigen ab 1. November 2025 ebenfalls um 2 Prozent, dazu gibt es eine Einmalzahlung von 250 Euro. Ab 1. November 2026 steigen die Lehrlingseinkommen um 2,1 Prozent.

Die Industriellenvereinigung (IV) - die bei den KV-Verhandlungen nicht am Tisch sitzt - lobte den schnellen Kompromiss. "Die Verhandler haben in einer schwierigen Situation rasch einen tragbaren Kompromiss erzielt, der die Herausforderungen der Unternehmen berücksichtigt und Planbarkeit schafft", so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am Montagabend in einer Aussendung.

Am Montag starteten auch die Kollektivvertragsverhandlungen für die Bahn-Beschäftigten. Im Gegensatz zu den Metallern gab es vorerst keine Einigung.

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