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"Das Konsumklima stoppt seinen Abwärtstrend - zumindest für den Moment", erklärte der NIM-Experte Rolf Bürkl zu der Anfang des Monats erhobenen Umfrage unter rund 2.000 Verbrauchern. Zuvor hatte sich die Stimmung der Konsumenten drei Monate in Folge eingetrübt.
"Ob dies den Beginn einer nachhaltigen Trendwende markiert, ist mehr als ungewiss", warnte Bürkl. Denn nach wie vor sei das Konsumklima auf überaus niedrigem Niveau. "Die geopolitische Lage, Sorgen um den Arbeitsplatz und wieder zunehmende Inflationsängste dürften einer durchgreifenden Erholung momentan eher im Wege stehen."
Anhaltende Kaufzurückhaltung
Das Barometer für die Einkommensaussichten stieg im September zwar auf 15,1 Punkte, nach 4,1 Zählern im August und glich damit den Einbruch des Vormonats vollständig aus. Als Wermutstropfen gilt allerdings, dass die sogenannte Anschaffungsneigung nicht von der deutlich besseren Einkommenserwartung profitieren konnte: Sie sank sogar um 1,5 Zähler auf minus 11,6 Punkte - auf den niedrigsten Wert seit Juni 2024. Damit bleibt das Niveau der Bereitschaft zu großen Einkäufen nach wie vor sehr niedrig. "Hohe Preise für Lebensmittel und Energie sorgen für eine anhaltende Kaufzurückhaltung", erläuterten die Konsumforscher. "Zusätzlich verstärkt die geopolitische Lage die Verunsicherung und nimmt den Konsumenten Planungssicherheit."
Konjunkturpessimismus überwiegt
Auch die Konjunkturerwartungen der Verbraucher für die nächsten zwölf Monate setzten ihre negative Entwicklung im September fort. Der Indikator büßte 4,1 Zähler ein und sank auf -1,4 Punkte. Zuletzt wurde im Jänner ein niedrigerer Wert gemessen. Die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten erwarten in nächster Zeit somit keine durchgreifende Konjunkturerholung.
DÜSSELDORF - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa)/Martin Gerten