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Mars hatte im vergangenen Jahr angekündigt, den Snackproduzenten Kellanova um 35,9 Mrd. Dollar (knapp 32,6 Mrd. Euro) übernehmen zu wollen. Mit dem Kauf würde ein neuer Gigant in der US-Lebensmittelindustrie entstehen.
"Die von der Inflation betroffenen Lebensmittelpreise bleiben in ganz Europa hoch", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera. "Es ist unerlässlich, sicherzustellen, dass diese Übernahme die Kosten für unsere Einkäufe nicht weiter erhöht", mahnte sie.
Beide Firmen hätten in mehreren Produktsparten bereits eine starke Marktposition, argumentierte die EU-Kommission. "Dies liegt unter anderem daran, dass sie Marken führen, die für Endverbraucher als unverzichtbar gelten", teilte die Behörde mit. In der Folge könnten Einzelhändler gezwungen werden, höhere Preise zu akzeptieren, um die Produkte von Mars und Kellanova weiter anbieten zu können.
Mars ist auch für seine Süßigkeiten Snickers und M&Ms bekannt und stellt außerdem Tiernahrung her, darunter die bekannten Marken Whiskas und Pedrigee. Der Familienkonzern beschäftigt mehr als 150.000 Menschen und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 50 Mrd. Dollar.
Zu Kellanova gehören wiederum auch die Käsecrackermarke Cheez-it und weitere Knabbereien. Das Unternehmen hieß früher Kellogg Company und umfasste auch die bekannten Corn Flakes und weitere Frühstückscerealien. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Firma in zwei separate Unternehmen aufgespalten - in die Cerealiensparte namens WK Kellogg Co und das Snackgeschäft unter dem Namen Kellanova. Die Firmen sind beide an der New Yorker Börse gelistet.
Kellanova verzeichnete im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 13 Mrd. Dollar und hat derzeit 23.000 Beschäftigte. Durch die Fusion würde also ein neuer Lebensmittelgigant entstehen, der zuletzt einen gemeinsamen Umsatz von 63 Mrd. Dollar erwirtschaftete.
Die EU-Kommission hat nun knapp drei Monate Zeit, um ihre Ermittlungen in dem Fall abzuschließen. Bestätigen sich die Einwände, kann sie die Übernahme stoppen oder Ausgleichsmaßnahmen von Mars verlangen, etwa den Verkauf anderer Geschäftssparten.