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Der Sachverständigenrat hatte in seinem Frühjahrsgutachten am Mittwoch die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 0,0 Prozent gesenkt. Wohlrabe sagte, die vorläufige Entspannung in dem von den USA vom Zaun gebrochenen Zollkonflikt mache den Unternehmen neuen Mut. "Die Wirtschaft hofft nun, dass es nicht so schlimm kommt. Die Konjunktur zeigt erste Anzeichen einer Erholung."
Auch für das laufende zweite Quartal erwartet Wohlrabe ein mit 0,1 Prozent leicht steigendes Bruttoinlandsprodukt, nachdem der Zollkonflikt vorläufig deeskaliert. "Das Prinzip Hoffnung ist wieder da, man ist aber noch immer vorsichtig", sagte er. Mit einem schnellen Aufschwung sei nicht zu rechnen. "Wir haben erst begonnen, uns aus dem Tal nach oben zu arbeiten. Und wir kommen nur langsam aus dem Tal heraus." Die ersten Impulse aus den Plänen der neuen Bundesregierung seien erst im zweiten Halbjahr zu erwarten.
Die Geschäftserwartungen werden laut Ifo in der Mai-Umfrage deutlich besser beurteilt, die Lage der Unternehmen wird dagegen etwas schlechter eingeschätzt als im April. Letzteres liege aber nur am Dienstleistungssektor, der für etwa die Hälfte der Wirtschaft steht, sagte Wohlrabe. Im April hatte die Unsicherheit über den Zollstreit über der Wirtschaft geschwebt. Das sei nun wieder zurückgedreht worden, sagte der Ifo-Experte.