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Eurozone: Inflation im Mai unter EZB-Zielmarke von 2 Prozent

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Erstmals seit September 2024
©APA/APA/dpa/Uli Deck
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Die Inflation in der Eurozone ist im Mai erstmals seit Monaten unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) gefallen. Waren und Dienstleistungen in der 20-Länder-Gemeinschaft verteuerten sich um durchschnittlich 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch seine erste Schätzung bestätigte.

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Niedriger lag die Inflationsrate zuletzt im September 2024 mit 1,7 Prozent. Im April betrug sie noch 2,2 Prozent. Die EZB peilt mittelfristig zwei Prozent an, was sie als optimal für den Euroraum erachtet.

Entlastet wurden die Verbraucher von sinkenden Energiepreisen. Diese fielen um 3,7 Prozent im Vergleich zum Mai 2024. Allerdings hat sich Öl infolge des Kriegs zwischen Israel und Iran in den vergangenen Tagen wieder deutlich verteuert. Sollte sich der Konflikt ausweiten, rechnen Ökonomen mit einem noch kräftigeren Anstieg und damit mehr Inflationsdruck. Preistreiber blieben "Lebensmittel, Alkohol und Tabak" sowie Dienstleistungen, die sich jeweils um 3,2 Prozent verteuerten.

"Mission erfüllt, signalisieren die aktuellen Preisdaten und Inflationsprognosen", sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel in dieser Woche beim Frankfurt Euro Finance Summit. Er sei zuversichtlich, dass sich die Inflation nachhaltig bei zwei Prozent einpendeln und die Europäische Zentralbank (EZB) damit ihr mittelfristiges Ziel erreichen werde.

Die Währungshüter hatten Anfang Juni zum siebenten Mal in Folge die Zinsen gesenkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, mit dem die Zentralbank ihre Geldpolitik steuert, wurde von 2,25 auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 2,15 Prozent gesenkt. Der niedrigere Preisdruck erlaubt es der EZB, mit billigerem Geld die noch lahmende Wirtschaft anzukurbeln.

Sie entscheidet am 24. Juli wieder über den Leitzins. Dann könnte sich auch der Nebel mit Blick auf die Zollpolitik etwas verzogen haben. In Bezug auf den Stand der Handelsverhandlungen der EU mit den Vereinigten Staaten hinsichtlich der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen jüngst, sie bevorzuge eine Verhandlungslösung vor dem Ablauf der Frist am 9. Juli. Ein Handelskrieg kann die Wirtschaft lähmen und zudem die Preise für viele Güter nach oben treiben.

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