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Porsche-Chef Oliver Blume sagte, sein Unternehmen habe es weltweit weiterhin mit erheblichen Herausforderungen zu tun. "Es ist kein Unwetter, das vorüberzieht. Die Welt verändert sich massiv - und vor allem anders als noch vor einigen Jahren erwartet." Deswegen werde das Unternehmen umgebaut. Die Kosten dafür bezifferte Porsche für das Gesamtjahr auf 1,3 Mrd. Euro. "Wir gehen davon aus, dass wir ab 2026 wieder positives wirtschaftliches Momentum sehen werden", ergänzte Blume. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel um 0,7 Prozent zu.
Weil die Nachfrage nach Elektroautos langsamer steigt als zunächst angenommen, investiert Porsche unter anderem in die Entwicklung neuer Verbrennermodelle und strukturiert seine Batterieaktivitäten um. Dazu kommt ein Stellenabbau. Die Verhandlungen über ein zweites Sparpaket beginnen im September.
Erst im April hatte Porsche seine Prognose für die Umsatzrendite auf 6,5 bis 8,5 Prozent gesenkt, statt 10 bis 12 Prozent. Allein für das erste Halbjahr bezifferte Porsche die Belastung durch die US-Zölle auf rund 400 Mio. Euro. Porsche hatte die Preise zunächst stabil gehalten.
Im ersten Halbjahr ging der Umsatz um 6,7 Prozent auf 18,16 Mrd. Euro zurück, der Betriebsgewinn schrumpfte um zwei Drittel auf 1 Mrd. Euro. Allein im zweiten Quartal lag hier das Minus bei rund 90 Prozent auf nur noch 240 Mio. Euro.
Der Sportwagenbauer ist besonders stark von den US-Zöllen betroffen, weil er über keine eigene Fertigung in den USA verfügt und deswegen alle Fahrzeuge für den US-Markt aus Europa importieren muss. Dazu kommt das Debakel in China, wo die Immobilienkrise wohlhabende Kunden vom Kauf eines Neuwagens abhält und Porsche bei Elektroautos bisher nicht Fuß fassen können.