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Befragte Ökonomen hatten hier nur mit einem halb so großen Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Mai noch ein Minus von revidiert 0,6 (bisher: -1,6) Prozent gegeben hatte.
Von Jänner bis Juni wuchs der Umsatz damit um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Inflationsbereinigt blieb davon ein Plus von 3,0 Prozent übrig. Besonders gut schlug sich in der ersten Jahreshälfte der Internet- und Versandhandel mit einem realen Umsatzzuwachs von 12,1 Prozent. Dagegen schrumpften sowohl im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (-1,0 Prozent) als auch im Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (-2,4 Prozent) die Einnahmen.
"Die Konsumaussichten bleiben verhalten", sagte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. "Verbraucher sparen derzeit lieber, als sich von der niedrigen Teuerung locken zu lassen." Das sieht auch Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank so. Von einer spürbaren Belebung der Einzelhandelsumsätze im zweiten Halbjahr ist nicht auszugehen. "Über dem Arbeitsmarkt sind Wolken aufgezogen: Kündigungsmeldungen kommen aus dem Automobilbau, aber auch von Maschinenbauern", sagte Gitzel. "Die Sparneigung nimmt in Anbetracht der bestehenden Unsicherheiten zu."
Die Verbraucherinnen und Verbraucher zeigten sich zuletzt zurückhaltender: Das für August berechnete Konsumklima-Barometer trübte sich um 1,2 auf minus 21,5 Punkte ein, wie die Institute GfK und NIM zu ihrer Umfrage mitteilten. "Die Verbraucher halten es mehrheitlich nach wie vor für ratsam, das Geld eher zurückzuhalten und nicht für größere Anschaffungen zu verwenden", sagte NIM-Experte Rolf Bürkl.
Viele Händler bleiben daher skeptisch. Einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 650 Unternehmen zufolge gehen 53 Prozent von sinkenden Umsätzen im laufenden Jahr aus, während nur gut ein Fünftel mit einem Plus rechnet - vor allem größere Handelsbetriebe.