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Erste Group steigt bei polnischer Santander-Tochter ein

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Closing der Transaktion bis Ende 2025 erwartet
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Die Erste Group steigt in Polen ein und erwirbt für rund 6,8 Mrd. Euro einen "beherrschenden Anteil von 49 Prozent" an der Santander Bank Polska. Die Kaufvereinbarung mit der Banco Santander umfasse auch den Erwerb eines 50-Prozent-Anteils am Vermögensverwalter Santander TFI für 200 Mio. Euro, teilte die österreichische Großbank am Montag mit. Die geplante Anteilsübernahme ist einer der größten europäischen Banken-Deals der letzten Jahre.

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Der angekündigte Einstieg der Erste Group in Polen kam bei den Börsianerinnen und Börsianern gut an. Die Erste-Aktie notierte gleich zu Handelsbeginn an der Wiener Börse mit einem Plus von 6,8 Prozent bei 62,85 Euro.

Das Closing der Transaktion wird um das Jahresende 2025 erwartet. "Als das führende Kreditinstitut in Zentral- und Osteuropa bauen wir unsere Präsenz in der Region weiter aus und expandieren in einen der dynamischsten und profitabelsten Bankenmärkte Europas", kommentierte Erste-Group-Chef Peter Bosek den Einstieg in Polen in einer Aussendung. Das heimische Finanzinstitut beabsichtigt, 49 Prozent der ausstehenden Stammaktien der Santander Bank Polska von der Santander Group für einen Barpreis von 584 Złoty (136,61 Euro) je Aktie zu erwerben.

Die Erste Group will den geplanten Einstieg in Polen vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren, unter anderem durch die Streichung des am 28. Februar 2025 bekanntgegebenen Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 700 Mio. Euro, einer temporären Reduzierung der Dividenden-Ausschüttungsquote auf maximal 10 Prozent des Nettogewinns für das Geschäftsjahr 2025 sowie verschiedene Maßnahmen zur Optimierung des Risikoprofils der Bilanz.

Die Bank Santander ist in Polen mit rund 7,5 Millionen Kunden die drittgrößte Bank des Landes, mit einem Marktanteil von 8 Prozent. Die polnische Santander-Tochter erzielte 2024 einen Rekordgewinn, die Santander-Bank-Polska-Aktien stiegen zuletzt auf ein Allzeithoch. Mit rund 2.000 Filialen in sieben Ländern betreut die Erste Group insgesamt 16 Millionen Kunden und zählt zu den größten Kreditgebern in Osteuropa.

Neben der heute bekanntgegebenen Transaktionen kündigten die Erste Group und die Santander Group eine separate "strategische Kooperation" in den Bereichen Corporate und Investment Banking sowie Zahlungsverkehr an, die für ausgewählte Kernregionen gilt. Diese Kooperation ziele darauf ab, die lokale Präsenz, Produktkompetenz und Kundenbasis beider Banken zu nutzen, hieß es seitens der heimischen Bank. Die Expertise der Erste Group in Zentral- und Osteuropa und der Santander Group in Vereinigten Königreich, Europa sowie Nord- und Südamerika soll "kombiniert" werden.

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