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Allerdings war der Verband im Februar mit einem für 2025 erwarteten Rückgang von 0,5 Prozent noch pessimistischer. Seitdem war die Wirtschaft im ersten Quartal aber deutlich stärker als erwartet gewachsen. Experten führen dies auch auf Vorzieheffekte zurück, bevor US-Präsident Donald Trump die bereits länger absehbaren Sonderzölle gegen wichtige Handelspartner wie die EU und China verhängte.
US-Zölle sorgen für Unsicherheit
Diese dürften im Jahresverlauf noch für viel Unsicherheit sorgen. Die Deutsche Bundesbank sprach zuletzt von einer neuen Normalität durch negative Überraschungen und plötzliche Wendungen der US-Regierung. Die DIHK rechnet damit, dass die Exporte in heuer um 2,5 (2024: minus 1,8) Prozent schrumpfen werden. Das ist ein deutlich schlechterer Wert als noch im Februar angenommen. Trump hatte im April gegen fast alle Handelspartner hohe Sonderzölle verhängt, von denen mittlerweile aber zumindest ein Teil wieder befristet ausgesetzt ist.
"Die Stimmung der Unternehmen bleibt schlecht", hieß es im DIHK-Bericht zur Frühjahrsumfrage. "Ein Aufbruch ist noch nicht in Sicht. Aus keinem der abgefragten Indikatoren lassen sich nachhaltige Impulse für die Gesamtkonjunktur ableiten." Der Handelskrieg mit den USA ist vor allem in der Industrie spürbar. 29 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit sinkenden Ausfuhren, nur 19 Prozent mit steigenden Exporten.
Die neue deutsche Bundesregierung hat der Wirtschaft zugesagt, bis zum Sommer mit Entlastungen für Wachstumsimpulse zu sorgen. Dazu sollen Energiepreissenkungen sowie zusätzliche Abschreibungsmöglichkeiten und staatliche Investitionen zählen. Befragt nach den größten Geschäftsrisiken verwiesen 59 Prozent der Betriebe auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Der Wert liegt nur einen Punkt unter dem Allzeithoch. Beklagt werden unter anderem Bürokratie, Handelsbarrieren sowie die hohen Arbeitskosten.
Zögerliche Investitionen
In der Folge zögern die Firmen in Deutschland mit Investitionen im eigenen Land. Knapp ein Viertel plant mit erhöhten Investitionen, ein Drittel will sie verringern. Wenn Gelder freigegeben werden, sind es vor allem Ersatzinvestitionen. "Der Anteil der Unternehmen, die Kapazitäten ausweiten wollen, liegt mit 19 Prozent auf einem historisch niedrigen Niveau." Nur 13 Prozent der Unternehmen planen für die kommenden Monate mit einem Beschäftigungsaufbau, während 22 Prozent kürzen wollen. 43 Prozent bezeichnen ihre Finanzlage als problematisch.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Monika Skolimowska