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Deutscher Einzelhandel mit Umsatzeinbußen im April

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Inflationsbereinigt ergab sich ein Minus von 1,1 Prozent
©APA/APA/dpa/Annette Riedl
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Der deutsche Einzelhandel hat im April überraschend Umsatzeinbußen erlitten. Der Umsatz nahm um 1,2 Prozent zum Vormonat ab, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Real, also inflationsbereinigt, ergab sich ein Minus von 1,1 Prozent. Befragte Ökonomen hatten hier mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Im März war das Geschäft allerdings besser gelaufen als gedacht.

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Destatis revidierte die Daten nun: Demnach verzeichnete der Einzelhandelsumsatz gegenüber Februar nach Revision der vorläufigen Ergebnisse einen Zuwachs von real 0,9 Prozent (ursprünglich minus 0,2 Prozent) und nominal ebenfalls von 0,9 Prozent (ursprünglich minus 0,1 Prozent).

"Aufgrund der kräftigen Aufwärtsrevision des Vormonats ist der Umsatzrückgang halbwegs verkraftbar", kommentierte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Dennoch sei der Auftakt ins zweite Quartal für den deutschen Einzelhandel "ziemlich verkorkst" ausgefallen, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank.

Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln sank im April gegenüber dem Vormonat real um 0,1 Prozent und stieg nominal um 0,1 Prozent. Im Bereich außerhalb des Lebensmittelsektors verbuchten die Händler gegenüber März real ein Umsatzminus von 1,3 Prozent und nominal von 1,4 Prozent. Im Internet- und Versandhandel gab es Umsatzeinbußen von real 0,2 und nominal von 0,4 Prozent zum Vormonat.

Gegenüber April 2024 verbuchten die Einzelhändler ein reales Wachstum von 2,3 Prozent. Hier hatten Fachleute nur ein Plus von 1,8 Prozent erwartet. "Gegenüber dem Vorjahresmonat steht immerhin noch ein klares Plus", sagte Experte Krüger: "Die Entwicklung zeigt aber, dass der Hase konsumseitig weiter im Pfeffer liegt." Das Geschäftsklima im Einzelhandel habe sich zwar spürbar verbessert: "Die trübe Verbraucherstimmung lässt aber erahnen, dass sich eine deutliche Konsumbelebung vorerst kaum durchsetzen wird."

Die Verbraucherstimmung hat sich zuletzt zwar weiter aufgehellt - bleibt aber schwach. Das für Juni berechnete Konsumklima stieg um 0,9 Punkte auf minus 19,9 Zähler, wie die GfK-Marktforscher und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) jüngst zu ihrer Verbraucherumfrage mitteilten. Die Konsumenten bewerteten zwar ihre Einkommensaussichten und die Konjunkturperspektiven besser. Allerdings sank ihre Bereitschaft zu größeren Anschaffungen, und sie legten wieder mehr Geld auf die hohe Kante.

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