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Die Industrie ist hingegen weiter auf Talfahrt, auch wenn diese im Juli etwas abgebremst wurde: Das Barometer für den Industriesektor stieg auf 49,2 (Juni: 49,0) Punkte. "Die konjunkturelle Lage im Verarbeitenden Gewerbe ist weiterhin fragil", sagte Chefökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB). Aber die Tatsache, dass die Produktion zum fünften Mal in Folge ausgeweitet worden sei, mache durchaus Mut.
Der Servicesektor schaffte unterdessen den Sprung über die Wachstumsmarke: Dieser Indexwert stieg im Juli auf 50,1 (Juni: 49,7) Punkte. "Der Dienstleistungssektor bremst nicht mehr, sondern ist in den Wachstumsbereich zurückgekehrt, wenngleich die Expansionsrate bestenfalls als marginal bezeichnet werden kann", sagte der HCOB-Chefvolkswirt. Beim Neugeschäft sehe man nach zehn Monaten Schrumpfung ein leichtes Plus: "Und die Stimmung hat sich verbessert, denn die Unternehmen sind deutlich zuversichtlicher, dass ihre Geschäftstätigkeit in zwölf Monaten höher sein wird", fügte er hinzu.
Risiken durch Trumps Zollpolitik
Die deutsche Wirtschaft ist aus Sicht der Bundesbank zuletzt nicht vom Fleck gekommen und zudem durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump mit erheblichen Risiken konfrontiert. Jedes dritte deutsche Industrieunternehmen rechnet deswegen mit einem Bedeutungsverlust des US-Marktes, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter 1.500 Betrieben mitteilte. Mit dem erwarteten Bedeutungsverlust des US-Marktes sehen zugleich jeweils rund 40 Prozent wachsende Absatzchancen im EU-Binnenmarkt und auf dem indischen Markt.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/RALF HIRSCHBERGER