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Deutsche Reallöhne wachsen im ersten Quartal langsamer

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Reallöhne stiegen um 1,2 Prozent
©APA/APA/dpa/Daniel Karmann
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Die Kaufkraft der Arbeitnehmer in Deutschland ist zu Jahresbeginn das achte Quartal in Folge gestiegen. So stiegen die nominalen Löhne um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt mit. "Dies ist der schwächste Anstieg seit dem Jahr 2022", hieß es dazu. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 2,3 Prozent. Damit stiegen die Reallöhne um 1,2 Prozent, nach einem Plus von 2,5 Prozent im vierten Quartal 2024.

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"Verantwortlich für den vergleichsweise moderaten Anstieg dürfte der Wegfall der Inflationsausgleichsprämie sein", so die Statistiker. Sie erlaubte eine steuer- und sozialabgabenfreie Zahlung von bis zu 3.000 Euro.

Entwicklung absehbar

Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge kommt die Entwicklung nicht überraschend, da die Reallöhne 2024 so stark gestiegen seien wie seit über 30 Jahren nicht mehr - was wiederum eine Reaktion auf die Kaufkraftverluste in den vier Jahren zuvor gewesen sei. "Vor diesem Hintergrund war die langsamere Gangart im laufenden Jahr absehbar", sagte IfW-Experte Dominik Groll. Für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte komme erschwerend hinzu, dass zu Jahresbeginn die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung stark gestiegen seien, "sodass von dem Plus bei den realen Bruttolöhnen netto kaum noch etwas übrig bleibt". In diesem Jahr dürfte der Kaufkraftzuwachs für die Arbeitnehmer merklich geringer ausfallen als 2024. "Voraussetzung für kräftigere Zuwächse wäre eine deutliche Belebung der wirtschaftlichen Aktivität mit entsprechenden Produktivitätssteigerungen", sagte Groll.

Überdurchschnittliche nominale Verdienststeigerungen im ersten Quartal meldeten die Bereiche Energieversorgung (+6,6 Prozent), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+5,8 Prozent) sowie Information und Kommunikation (+5,8 Prozent). Bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern (+1,5 Prozent) sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen (+1,1 Prozent) fiel der Zuwachs vergleichsweise gering aus. Im Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden gab es sogar ein Minus von 2,4 Prozent.

NÜRNBERG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Daniel Karmann

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