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Die meisten Ausfuhren gingen im Mai zwar erneut in die Vereinigten Staaten, die deutsche Waren im Wert von 12,1 Mrd. Euro kauften. Das sind aber 7,7 Prozent weniger als noch im April und zugleich der niedrigste Wert seit März 2022. Wegen höherer Zölle sind viele Exporte vorgezogen worden, nun fehlt die Nachfrage. Wie das Geschäft mit dem wichtigsten deutschen Handelspartner weitergeht, hängt von US-Präsident Donald Trump ab. Dieser hat am Montag Zollaufschläge von 25 Prozent auf Einfuhren aus Japan und Südkorea ab 1. August angekündigt. Die EU hat noch keinen Zoll-Brief erhalten, wie mit dem Vorgang vertraute EU-Vertreter zu Reuters sagten.
Das China-Geschäft schwächelt ebenfalls: Die Ausfuhren in die Volksrepublik sanken um 2,8 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro. China stellt mittlerweile viele Waren selbst her, die früher aus Deutschland importiert wurden. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen dagegen um 15,1 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro, während die in die EU-Staaten um 2,2 Prozent auf 71,3 Mrd. Euro fielen.
Auch die Importe schwächelten. Sie fielen im Mai um 3,8 Prozent zum Vormonat auf 111,1 Mrd. Euro. Analysten hatten hier nur einen Rückgang von 0,9 Prozent vorausgesagt.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich zuletzt leicht eingetrübt. Die vom Ifo-Institut per Manager-Umfrage ermittelten Exporterwartungen sanken von minus 1,3 Punkten im Juni auf minus 1,7 Punkte im Juli. "Der Exportwirtschaft fehlt es gegenwärtig an Dynamik", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Es gebe wenige Anzeichen für eine substanzielle Besserung.
HAMBURG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH/Christian Charisius