
Der aktualisierte Kriterienkatalog des klimaaktiv Gebäudestandards zeigt, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren gelingt – ökologisch sinnvoll, transparent und kompatibel mit der EU-Taxonomie.
Wer heute Gebäude plant, baut oder saniert, steht vor zentralen Aufgaben: Energie sparsam nutzen, Ressourcen schützen und zugleich wirtschaftlich denken. Mit dem aktualisierten klimaaktiv Gebäudestandard stellt das Wirtschaftsministerium (BMWET) ein zukunftsweisendes Instrument zur Verfügung, das den Gebäudesektor konsequent auf die Energiewende ausrichtet.


© Lukas-Schaller
Der klimaaktiv Gebäudestandard besteht seit 20 Jahren und wurde regelmäßig an neue Gegebenheiten angepasst. In der aktuellen Version werden nun die Anforderungen aus der EU-Taxonomie stärker berücksichtigt als bisher. Die Themen Klimawandelanpassung, Baulandqualität und Biodiversität wurden ergänzt, und zentrale Aspekte des zirkulären Bauens erweitern bereits vorhandene Qualitäten bei Materialwahl und Umweltschutz. Bei Gesundheit und Komfort rücken Sommertauglichkeit und Tageslichtversorgung stärker in den Vordergrund.


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Die wichtigsten Neuerungen im klimaaktiv Gebäudestandard im Überblick
Einheitliches Bewertungssystem
Das transparente 1.000-Punkte-Modell kann einheitlich für Wohn- und Dienstleistungsgebäude angewendet werden. Die Kriterienklassen wurden neu organisiert: Standort & Klimawandelanpassung, Energie & Versorgung, Ressourcen & Kreislaufwirtschaft sowie Komfort & Gesundheit.Umfassend integrierte EU-Taxonomie
Die Anforderungen aus der europäischen Nachhaltigkeitsklassifikation sind jetzt umfassender in den Kriterienkatalog integriert. klimaaktiv wird damit zur idealen Grundlage für die Taxonomie-Konformitätsprüfung durch Wirtschaftsprüfer:innen.Klimawandelanpassung stärker gewichtet
Die Dokumentation von Standortrisiken, die Simulation von Klimarisiken sowie objektspezifische Vulnerabilitätsbewertungen werden positiv bewertet. Ebenso fließt die Sanierung bestehender Bausubstanz bzw. die Nutzung bereits versiegelter Flächen positiv in die Bewertung ein.Erweiterte Anforderungen an Energieeffizienz
Hohe Ambitionen bei Energieeffizienz und fossilfreie Energieversorgung bleiben stabile Säulen des klimaaktiv Systems, neu sind der Verzicht auf aktive Kühlung zugunsten bautechnischer Lösungen sowie das Thema Kältebedarf auch bei Wohngebäuden. Weiters soll eine möglichst hohe Eigenstromversorgung mit Photovoltaik erreicht werden.Kreislaufwirtschaft und effiziente Raumnutzung
Gefördert wird der Einsatz umweltschonender und emissionsarmer Bauprodukte, besonders klimaschädliche Substanzen werden ausgeschlossen. Rückbaufähigkeit, Wiederverwendung und Recycling von Baustoffen sind zentrale Kriterien. Flexible Grundrisse und nachhaltige Nutzungskonzepte sollen eine maximale Nutzung bei minimaler Fläche ermöglichen.Gesundheitsförderliche Innenräume
Neben Raumluftqualität spielen nun Sommertauglichkeit und Tageslichtversorgung eine Rolle.


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Weiterhin gebührenfreie, transparente Zertifizierung
Die Zertifizierung nach dem klimaaktiv Gebäudestandard erfolgt – wie bisher – auf der Plattform klimaaktiv.baudock.at. Jedes Projekt wird von unabhängigen Fachexpert:innen geprüft, die Nachweise werden ausschließlich von befugten Personen erstellt. Die Zertifizierung ist gebührenfrei, transparent und frei von privatwirtschaftlichen Interessen.
klimaaktiv bietet vielfältige, praxisnahe Weiterbildungsformate zum Thema Gebäude und Gebäudetechnik an. Halten Sie sich auf dem Laufenden: klimaaktiv.at/termine
Infos, Beratung und Kontakt:
ÖGUT - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
E-Mail: inge.schrattenecker@oegut.at
Tel.: +43-1-315 63 93 DW 12
Web: klimaaktiv Gebäudestandard