
Brigitte Ederer
©picturedesk.com/APA-Archiv/Herbert PfarrhoferDie 55 trend-Legenden (XI): Role-Model, Politikerin, Managerin. Ein Einblick in das Leben von Brigitte Ederer.
Heute käme niemand auf die Idee, Brigitte Ederer ungefragt zu küssen. 1994 wehte noch ein anderer Wind. Das Busserl des damaligen Außenministers Alois Mock stand damals für die Euphorie rund um den EU-Beitritt Österreichs. Undenkbar wäre so ein Kuss heute aber ohne jede Frage – auch seine junge Kollegin als „Maskottchen“ des Verhandlungsteams zu bezeichnen, wie Mock es damals tat, ist als Pointe schlecht gealtert. Ederers Karriere nach ihrer politischen Karriere spricht für sich.
Nach ihrer Politlaufbahn, zuletzt als Wiener Finanzstadträtin, stieg sie zur Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzenden von Siemens Österreich auf. Bis 2013 war sie im Vorstand der Siemens AG in München für mehr als 360.000 Mitarbeiter verantwortlich und avancierte damit zur ranghöchsten heimischen Auslandsmanagerin. Noch heute sitzt sie in vielen wichtigen Aufsichtsräten des Landes.
In einem trend-Artikel aus dem Jahr 1992 heißt es schnippisch, Ederer sei „adrett, aber nicht elegant, feminin, aber keine Emanze“, um dann ehrfürchtig anzumerken: „Sie wirkt zart – bis sie sagt, was sie will.“ Das macht sie durchaus eindrucksvoll bis heute.
55 Jahre trend
2025 feiert der trend sein 55-jähriges Bestehen. In den kommenden Wochen geben wir Ihnen Einblicke in 55 Jahre Wirtschaftsgeschichte und stellen 55 Legenden vor, die der trend in den letzten Jahrzehnten begleitet hat. Hier gelangen Sie zu den bereits erschienenen Porträts.
