
KTM-Gründer Stefan Pierer
©trend/Lukas IlgnerDer neue Vorstandsvorsitzender der Pierer Industrie AG ist Friedrich Roithner. Stefan Pierer bleibt weiterhin Eigentümer.
Stefan Pierer hat sich auch aus dem operativen Geschäft der Pierer Industrie AG zurückgezogen, nachdem er bereits aus der KTM AG und der Pierer Mobility ausschied. Neuer Vorstandsvorsitzender in der Holding ist Friedrich Roithner, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ unter Berufung auf das Firmenbuch berichteten. Der Pierer-Industrie-Vorstand besteht nun aus Friedrich Roithner (CEO), Zedin Sisic (CFO), Michaela Friepeß und Gottfried Neumeister, so die „Presse“.
Eigentümer bleibe weiterhin Stefan Pierer über seine Pierer Konzerngesellschaft. Die operative Ebene hat der ehemalige Sanierer nach 30 Jahren aber endgültig verlassen, obwohl seine Bestellung als Vorstandsvorsitzender noch bis Ende 2026 gelaufen wäre. Der 68-Jährige übernahm KTM nach der Pleite 1991 und führte den Motorradhersteller auf die Überholspur zurück - freilich wendete 2007 der Einstieg der indischen Bajaj-Gruppe einen neuerlichen Konkurs ab. Und auch 2025 sprang Bajaj im aktuellsten Konkursverfahren ein und stellte die Mittel zur Erfüllung der Insolvenzquote in Höhe von 30 Prozent bereit. Dafür werden die Inder die vollständige Kontrolle über die Pierer Bajaj AG, die derzeit 75 Prozent an der börsenotierten Pierer Mobility AG hält, übernehmen.
Beteiligungen in Pierer Industrie
Bereits 1987 gründete Pierer die heutige Pierer-Mobility-Beteiligungsgruppe, in der er Mehrheitsaktionär war. In der über beidem stehenden Pierer Industrie AG sind seine Beteiligungen gebündelt, dazu zählen etwa 80 Prozent an der Pankl-Gruppe und 100 Prozent an Abatec sowie ein Drittel der zuletzt mit dem Robau-Konsortium - Pierer Industrie, Mark Mateschitz und Raiffeisenlandesbank Oberösterreich - übernommenen Mehrheitsbeteiligung am oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer.
Auch die Pierer Industrie durchlief ein Restrukturierungsverfahren und wird zur Schuldentilgung 2026/27 noch Vermögenswerte verkaufen - hier ist immer wieder von Pankl die Rede, hieß es in den „OÖN“.
(trend/APA)