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Spar-Chef: „Leere Worthülsen“ bei der Entbürokratisierung

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Spar-Chef Hans K. Reisch ist zum Mercosur-Abkommen kritisch.

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Hans K. Reisch kritisiert die bisherigen Ansagen auf österreichischer und nationaler Ebene zur Deregulierung. Das Mercosur-Abkommen sieht er kritisch.

„Das ist alles andere als eine Entbürokratisierung.“ So beurteilt Hans K. Reisch, Chef der Spar-Gruppe, die bisherigen Deregulierungsbemühungen der österreichischen Regierung und der EU. Im Klub der Wirtschaftspublizisten nahm der Chef des Handelskonzerns Bezug auf neue Preisauszeichnungspflichten für die Lebensmittelhändler, die im Jänner in Kraft treten sollen, aber auch auf die bisher mageren Ergebnisse des angekündigten Bürokratieabbaus auf europäischer Ebene.

„Wir würden uns einen Staatssekretär wünschen, der seiner Aufgabe gerecht wird“, so Reischs deutliche Ansage in Richtung des zuständigen Staatssekretärs Sepp Schellhorn von den Neos. Die bisherigen so genannten Omnibus-Verordnungen auf EU-Ebene, die zu einer Reduzierung des Regelwerks rund um den Green Deal führen sollen, seien zudem „leere Worthülsen“ geblieben: „Das ist nicht so, wie wir es uns vorstellen.“

Generell gehe es dem Handelskonzern gut. „Wir haben Marktanteile gewonnen, und wir werden weitere gewinnen.“ Mit 17. Dezember hat er die Übernahme von 23 Standorten von Unimarkt bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet. Geht der Deal durch, werde der Spar-Marktanteil am heimischen Lebensmittelhandelsmarkt von 36,6 Prozent um 0,4 Prozentpunkte auf 37 Prozent steigen, erwartet Reisch.

International definiert er die italienische Emilia Romagna als Wachstumsgebiet. 800 Millionen hat die Gruppe derzeit pro Jahr für Investitionen zur Verfügung. Nicht interessiert sei er hingegen an Spar in Polen gewesen, einem Land, das derzeit ausgezeichnete Wirtschaftsdaten aufweist. Spar Polen stand bisher im Eigentum von Spar Südafrika und zum Verkauf.

Angesprochen auf das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten ist der Spar-Boss ähnlich kritisch wie sein Vorvorgänger Gerhard Drexel beim EU-Kanada-Abkommen CETA. Es schade den heimischen Bauern, so Reisch, „deshalb sollte man es auf Nichtlebensmittel einschränken“.

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