„Technik für den Menschen" im Mittelpunkt: Ingeborg Hochmair-Desoyer.
©Erwin StroblIngeborg Hochmair-Desoyer erhielt den Hannes-Androsch-Preis - kurz vor dem ersten Todestag des Industriellen und Ex-Vizekanzlers am 11. Dezember.
3.000 Mitarbeitende, davon rund 2.000 im Innsbrucker Hauptquartier, allein 500 Entwicklerinnen und Entwickler - was Ingeborg Hochmair-Desoyer und ihr Mann Erwin Hochmair mit ihrem Medizintechnik-Unternehmen Med-El gelungen ist, gehört erzählt. Oder besser: Es gehört gehört.
Denn Med-El ist auf Cochlea-Implantate spezialisiert, Hörprothesen, die zum Einsatz kommen, wenn die Hörschnecke (Cochlea) beschädigt ist. Mehr als einer Million Menschen in rund 130 Ländern wird heute mit diesen Hörhilfen, die inzwischen via App gesteuert werden können, geholfen, „die Hälfte davon sind Kinder", so Hochmair-Desoyer, die als ihre Mission definiert, „mit Technik Menschen zu helfen". Sie und ihr Mann Erwin Hochmair gelten als Erfinder des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats, das 1977 erstmals erfolgreich implantiert wurde.
Kurz vor dem ersten Todestag des Industriellen und früheren Vizekanzlers Hannes Androsch am 11. Dezember wurde der Medizintechnik-Unternehmerin nun in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) der mit 50.000 Euro dotierte Hannes-Androsch-Preis überreicht. Mit dem Preis soll „exzellente Forschung mit spürbarer gesellschaftlicher Wirkung" ausgezeichnet werden, so Laudator Josef Eberhardsteiner, Professor an der TU Wien und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Hannes-Androsch-Stiftung bei der ÖAW. Hochmair-Desoyer kündigte an, mit dem Preisgeld vor allem die Forschung zu hörgeschädigten Kindern „in den allerärmsten Ländern“ in den Fokus zu nehmen, die noch keinen Zugang zu Implantaten haben.
