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Österreichs Außenhandel: Erster Bilanzüberschuss seit 2007

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Österreichs Handelsbilanzüberschuss sank im Jänner auf 310 Mio. Euro
©APA/APA/dpa/Federico Gambarini
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Das Saldo der Handelsbilanz lag 2024 bei 2,19 Milliarden Euro - trotz Rückgänge bei Importen und Exporten. An Bedeutung gewonnen als Handelspartner haben im Vorjahr die USA.

Zum ersten Mal seit 2007 hat Österreichs Außenhandel im Vorjahr 2024 einen Handelsbilanzüberschuss erzielt. Der Saldo lag bei plus 2,19 Mrd. Euro trotz Rückgängen bei den Importen und Exporten. 2024 wurden Waren im Wert von 191,18 Mrd. Euro ausgeführt, das waren um 4,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Importe gingen indessen um 6,8 Prozent auf 188,99 Mrd. Euro zurück, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit.

„Die höchste positive Handelsbilanz von 8,51 Mrd. Euro kam dabei mit dem zweitwichtigsten Exportpartner, den Vereinigten Staaten, zustande. Am anderen Ende des Spektrums fand sich der Handel mit China, dem zweitwichtigsten Importpartner, mit einer negativen Handelsbilanz von 10,16 Mrd. Euro“, sagte Thomas Burg, Generaldirektor der Statistik Austria.

Positive Handelsbilanzen verzeichnete Österreich außerdem mit dem Vereinigten Königreich (plus 2,60 Mrd. Euro) und der Schweiz (plus 2,35 Mrd. Euro). Ein Defizit gab es neben China auch mit Deutschland (minus 4,09 Mrd. Euro).

Überschüsse bei bearbeiteten Waren und chemischen Erzeugnissen

Nach Warengruppen betrachtet gab es vor allem bei bearbeiteten Waren (plus 9,99 Mrd. Euro) und chemischen Erzeugnissen (plus 8,51 Mrd. Euro) deutliche Bilanzüberschüsse. Mehr ein- als ausgeführt wurde dagegen in den Gruppen sonstige Fertigwaren (minus 9,01 Mrd. Euro) und Brennstoffe und Energie (minus 8,40 Mrd. Euro).

Wichtigste Warengruppe im Außenhandel waren Maschinen und Fahrzeuge mit einem Einfuhranteil von 34,7 Prozent und einem Ausfuhranteil von 37,1 Prozent. Die Gruppe verzeichnete 2024 deutliche Rückgänge sowohl bei Importen (minus 6,2 Prozent) als auch bei den Exporten (minus 5,8 Prozent). Bedeutende Produktgruppen waren außerdem sonstige Fertigwaren, bearbeitete Waren und chemische Erzeugnisse, die ebenfalls jeweils Rückgänge bei den Ein- und Ausfuhren schrieben. Alle vier Produktgruppen gemeinsam machten 84,2 Prozent der österreichischen Ausfuhren aus.

Außenhandel mit EU-Ländern überwiegt

Rund zwei Drittel des österreichischen Außenhandels erfolgt mit anderen EU-Staaten. Die Importe aus anderen EU-Ländern sanken um 4,5 Prozent auf 125,49 Mrd. Euro, während die Exporte aus Österreich in andere EU-Staaten um 6,7 Prozent auf 128,17 Mrd. Euro abnahmen. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzüberschuss von 2,68 Mrd. Euro. Wichtigster Handelspartner für Österreich ist Deutschland. Zu dem Nachbarland verringerten sich die Importe 2024 um 6,0 Prozent, die Exporte fielen um 2,9 Prozent.

Mit Drittstaaten hat Österreich ein kleines Bilanzdefizit von 0,49 Mrd. Euro. Die Importe fielen um 11,1 Prozent auf 63,5 Mrd. Euro, die Exporte gingen um 0,6 Prozent auf 63,01 Mrd. Euro zurück.

Exporte in USA nahmen zu

An Bedeutung gewonnen haben im Vorjahr die USA als Handelspartner. Bei den Exporten lagen sie auf Platz zwei mit einem Exportanteil von 8,5 Prozent (16,23 Mrd. Euro). Bei den Importen liegt die USA mit einem Anteil von 4,1 Prozent (7,72 Mrd. Euro) auf Platz fünf. Österreich exportiert vor allem Maschinen und Fahrzeuge in die USA, gefolgt von chemischen Erzeugnissen.

Der Handel mit Russland verliert dagegen zunehmend an Wichtigkeit. Der Importanteil lag im Vorjahr mit 2,34 Mrd. Euro nur noch bei 1,3 Prozent, der Exportanteil lag bei 0,5 Prozent (0,99 Mrd. Euro).

(trend/APA)

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