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„Investieren ins Allgemeinwohl schafft Mehrwert“

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FRANCK DU PLESSIX, CEO von AMUNDI AUSTRIA

©Lukas Ilgner
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FRANCK DU PLESSIX, CEO von AMUNDI AUSTRIA, über die Rolle der Finanzindustrie bei der Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit.

TREND: Wo sehen Sie die Aufgabe der Finanzindustrie bei der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft?
FRANCK DU PLESSIX: Die Begrenzung der globalen Erwärmung erfordert sofortige gemeinsame Anstrengungen von uns allen, also privaten Akteuren, dem öffentlichen Sektor, Verbänden und Organisationen. Finanzinstitute und Investoren können dabei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie ihre Investitionen in Unternehmen lenken, die sich zur Reduzierung der CO2-Emissionen verpflichten. Die Finanzindustrie ist Motor dieser Transformation.

Welche Rolle spielt Amundi dabei?
Bei Amundi waren wir schon immer der Meinung, dass Unternehmen und Finanzakteure eine Verantwortung bei der Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit tragen, insbesondere im Hinblick auf den ökologischen Wandel und die soziale Inklusion. Als führender europäischer Vermögensverwalter nutzen wir unser großes verwaltetes Vermögen als Chance, die Unternehmen, in die wir investieren, zu beeinflussen, damit sie ihre CO2-Bilanz verbessern. Denn wir glauben, dass die Einbeziehung des Allgemeinwohls langfristig Mehrwert schaffen kann.

Welche Hebel werden eingesetzt, um Einfluss auf Unternehmen auszuüben?
Wir verfügen über viele Möglichkeiten, um Kapital in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Beim Thema Klima zum Beispiel, indem wir die Unternehmen auffordern, ihre Klimastrategien mit dem Pariser Abkommen in Einklang zu bringen. Ein weiterer Hebel ist die Unterstützung von Aktionärsanträgen, die auf ein besseres Berichtswesen und mehr Transparenz bei der Klimastrategie abzielen. Entscheidend sind ein klar definierter Dialog samt KPIs und Zeitplan. Eine solide Abstimmungspolitik ist ein wesentliches Instrument, um Veränderungen zu bewirken.

Gibt es einen speziellen Amundi ESG-Ansatz?
Verantwortungsvolles Investieren ist seit der Gründung 2010 einer der Eckpfeiler von Amundi. Unser Engagement haben wir mit unserem ESG Aktionsplan 2018 und zuletzt mit dem Sozial- und Klimaaktionsplan bis zum Jahr 2025 weiter verstärkt. Unsere neuen Zielsetzungen beinhalten unter anderem das Erreichen von 20 Milliarden Euro an Vermögenswerten in Impact-Fonds sowie den Ausschluss von Unternehmen aus unseren Portfolios, die mehr als 30 Prozent ihrer Aktivitäten aus der unkonventionellen Öl- und Gasgewinnung generieren. Eine wesentliche Zielsetzung im neuen Plan ist, offene Fonds mit dem Anlageziel Net Zero in allen Anlageklassen anzubieten.

Was bedeutet dieser Ansatz in der Praxis?
Amundi hat vor kurzem als erster Asset Manager eine breite Net-Zero-Ambition Produktpalette eingeführt, die alle wichtigen Anlageklassen abdeckt. Damit steht Investoren ein umfassendes Angebot zur Verfügung. Teil der Produktpalette ist auch ein eigens für den österreichischen Markt lancierter Anleihefonds, bei dem die Net Zero Ambition als verbindliches Element der Anlagestrategie definiert ist.

In diesem Interview wird das Net Zero-Ziel als wesentliches Kriterium einer ESG-konformen Veranlagungsstrategie erläutert. Prospekt und Basisinformationsblatt der Fonds von Amundi (abrufbar auf www.amundi.at und www.amundi.com) enthalten wichtige Fondsdaten, so auch die Aufklärung über Chancen und Risiken. Diese Informationen können eine individuelle Beratung, etwa Rechts- oder Steuerberatung, nicht ersetzen. Jeder konkreten Veranlagung sollte ein Beratungsgespräch vorangehen. Die Net Zero Ausrichtung ist bei den Artikel 8 Fonds der Amundi Net Zero Ambition Produktpalette zwar nicht als nachhaltiges Investitionsziel verankert, stellt jedoch ein verbindliches Element der Anlagestrategie dar.

ZUR PERSON.
FRANCK DU PLESSIX ist seit Jahresanfang CEO von Amundi Austria.

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