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Die 2024 durchgezogene Übernahme des französischen Dach- und Solaranbieters Terreal habe "positiv zum Umsatz und zum Ertrag beigetragen", erklärte die seit 1. März neue Finanzvorständin Dagmar Steinert in einer Telefonkonferenz. Dabei handelte es sich laut Konzernangaben um die größte Akquisition der Unternehmensgeschichte. Als Ertragsstütze hätten sich aber auch die starke Nachfrage aus den Niederlanden und Belgien und weitere Kostensenkungen erwiesen. Im ersten Quartal wurden 13 Mio. Euro eingespart - halb so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (26 Mio. Euro).
"Alles in allem ist die geopolitische und wirtschaftliche Lage sehr volatil", betonte Konzernchef Heimo Scheuch via Zuschaltung aus den USA. Der Start ins Jahr sei sehr turbulent gewesen. Die Diskussion über Zölle habe die Finanzmärkte, aber auch die Märkte insgesamt massiv beeinflusst.
Von globalen Lieferkettenstörungen oder Zöllen sieht sich Wienerberger selbst nicht direkt betroffen. Im Gesamtjahr strebt der weltgrößte Ziegelkonzern den Angaben zufolge einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 800 Mio. Euro an - eine unveränderte Marktsituation und weiteren Leitzinssenkungen vorausgesetzt. 2024 lag der Wert bei 760 Mio. Euro.
"Unsere 'Guidance' ist kein Spaziergang - die Entwicklungen, die vor allem von Nordamerika ausgehen, entsprechen nicht jenen, mit denen wir geplant hatten", verdeutlichte Scheuch. "Das 800-Millionen-Ziel ist keinesfalls vorsichtig angesetzt - wir müssen uns wirklich anstrengen, um es zu erreichen." Als mittelfristiges EBITDA-Ziel gab Wienerberger über 1,2 Mrd. Euro an.
Im ersten Quartal 2025 erhöhte sich das operative EBITDA im Jahresabstand um 13 Prozent auf 130 Mio. Euro. Die dazugehörige Marge verschlechterte sich allerdings von 12,1 auf 11,8 Prozent.
Mögliche Friedensverhandlungen im Russland-Krieg gegen die Ukraine und damit dann einhergehende Wiederaufbaumaßnahmen bergen laut Wienerberger das Potenzial für eine verstärkte Nachfrage, vor allem in Osteuropa.