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Die US-Stahl- und Aluminiumzölle waren bereits vor Trumps großem Zollpaket in Kraft getreten. Die heute beschlossene EU-Liste soll US-Fleisch, Getreide, Wein, Holz und Kleidung sowie Kaugummi, Zahnseide, Staubsauger und Toilettenpapier umfassen. Entgegen ursprünglicher Pläne dürften keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erhoben werden. Die EU-Kommission betonte in einer Mitteilung am Mittwoch, die Gegenmaßnahmen könnten jederzeit ausgesetzt werden, sollten die USA einem fairen und ausgewogenen Verhandlungsergebnis zustimmen.
Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) plädierte am Mittwoch dafür, "eine Drohkulisse" gegenüber den USA aufzubauen, um die Verhandlungsposition der EU zu stärken. Aus taktischen Gründen sei es notwendig, den USA gegenüber anzudeuten, "dass wir ein drittes Paket in Vorbereitung haben", sagte Hattmannsdorfer nach der Regierungsklausur. Dabei sollten vor allem Tech-Konzerne in den Fokus genommen werden, aber nicht nur mit Zöllen, sondern auch über steuerliche und regulatorische Maßnahmen. Mit der Liste der Produkte in dem zweiten Paket von Gegenzöllen zeigte sich Hattmannsdorfer zufrieden.