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Tourismusbranche rechnet mit starker Wintersaison

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Österreich Werbung rechnet mit 20,8 Millionen Urlaubenden
 © APA/APA/THEMENBILD/BARBARA GINDL
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Unabhängig von der noch nicht absehbaren Schneelage rechnet die heimische Tourismusbranche heuer wieder mit einer starken Nachfrage nach Winterurlaub in Österreich. Laut Winterpotenzialstudie der staatlichen Tourismus-Marketingorganisation Österreich Werbung (ÖW) wollen hier in der kommenden Saison 20,8 Millionen Menschen urlauben - um 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das gibt Anlass zu Optimismus. Die Betriebe kämpfen aber nach wie vor mit hohen Kosten.

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Alleine aus den zehn größten Herkunftsmärkten - Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Dänemark, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Polen und Tschechien - planen laut Umfrage 16,5 Millionen Menschen, ihren Winterurlaub heuer in Österreich zu verbringen. Gute Nachrichten für die Branche also. "Wer einmal da war, kommt wieder", sagte ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger am Montag in einer Pressekonferenz und verwies dabei auf "94 Prozent Weiterempfehlungsrate und 79 Prozent Stammgästeanteil".

Mit bereits 116 Millionen Nächtigungen in den Monaten Jänner bis August sei heuer bereits der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1974 verbucht worden. "Das ist tatsächlich Rückenwind, mit dem wir in die Wintersaison starten können", betonte Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) am Montag in der gemeinsamen Pressekonferenz, an der weiters auch die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler, teilnahm. Zwischen 40 und 60 Prozent der für die Winterpotenzialstudie Befragten hätten "Geld, Zeit und Lust" auf Winterurlaub, so Zehetner. "Über die Hälfte will in der Wintersaison 'fix verreisen'." Die Vielleicht-Verreisenden hinzugerechnet seien es an die 74 Prozent. "Diese Daten machen großen Mut."

Betriebe unter Kostendruck

Gleichzeitig verwies Zehetner aber auch auf die nach wie vor bestehenden Herausforderungen in der Branche: "Hohe Bürokratie, steigende Kosten und sinkende Margen sind schon Probleme, mit denen sich unsere Tourismusbetriebe tagtäglich konfrontiert sehen", hielt sie fest. In den vergangenen drei Jahren hätten die Kollektivvertragsabschlüsse für die Gastronomie und Hotellerie die Lohnkosten um rund 30 Prozent erhöht.

Doch die Buchungslage für den am 1. November beginnende Wintersaison passt: "Aus Sicht der Betriebe sind die Rückmeldungen aus den Bundesländern überwiegend positiv", berichtete WKÖ-Bundesspartenobfrau Kraus-Winkler unter Verweis auf die Vorausbuchungen für Weihnachten und Silvester, aber auch für den Februar. "In den Premiumregionen gibt es das Jänner-Loch nicht mehr", strich die Touristikerin mit Blick auf die in früheren Jahren schwachen Buchungen in diesem Monat hervor.

"In den niedrig gelegenen Destinationen ist es noch ein bisschen eine Herausforderung", räumte sie ein. Die Winterurlauber wollen Schnee sehen. "Zwei Drittel der Gäste im Winter kommen zum Skifahren, rund 40 Prozent suchen andere Aktivitäten", erklärte sie. Manche Regionen haben mit dem Klimawandel, also mit Schneemangel, zu kämpfen. Hier sei nach dem Motto "Weniger Schnee, mehr Ideen" vorzugehen. Laut Steharnig-Staudinger suchen viele Entschleunigung und Erholung. "Wellness nimmt zu."

Sparneigung tendenziell sinkend

Zuversichtlich stimmt die Branche die laut Umfrage geringere Sparneigung der Urlaubenden. "Die Mehrheit der Wintergäste will in der kommenden Saison gleich viel oder mehr ausgeben - nur 12 Prozent planen die Ausgaben zu reduzieren", so Kraus-Winkler. In fast allen Bereichen sind (etwas) weniger Einsparungen geplant als im Vorjahr. Leicht gesunken ist die Ausgabenfreudigkeit allerdings bei der Unterkunft - hier will ein Fünftel der Befragten heuer im Winter sparsamer sein; bei der An- und Abreise sind es 14 Prozent und bei Pauschalreisen 12 Prozent.

Insgesamt am meisten aufs Geld geschaut werden soll im Winterurlaub bei Restaurant- und Cafébesuchen (24 Prozent der Befragten), beim Einkaufen in der Urlaubsregion (21 Prozent), bei der Unterkunft (20 Prozent) sowie bei Souvenirs beziehungsweise Mitbringseln (ebenfalls 20 Prozent). In den 12 Monaten vor der Umfrage sparten die meisten beim Ausgehen, also bei Restaurant-, Café- und Barbesuchen (41 Prozent), sowie bei Kleidung (38 Prozent). Dahinter folgten Lebensmittel (29 Prozent), Stromverbrauch (28 Prozent) sowie Urlaubsreisen (27 Prozent). Bei einem Drittel der Österreicher (33 Prozent) hat sich die persönliche wirtschaftliche Situation im Vorjahresvergleich (28 Prozent) verschlechtert, bei einem Viertel (25 Prozent) erneut verbessert. Ein Fünftel der Winterurlaubenden in Österreich "will exklusiv und Premium", sagte Steharnig-Staudinger.

Für die Erhebung wurden im Zeitraum 28. August bis 11. November 2025 jeweils 1.000 Menschen in zehn Ländern (inklusive Österreich) befragt.

SALZBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/THEMENBILD/BARBARA GINDL

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