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Telefonica wegen Abschreibungen mit Milliardenverlust

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Verkauf von Tochterfirmen belastete das Ergebnis
©APA/APA/AFP/JAVIER SORIANO
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Abschreibungen auf die verkauften Töchter in Argentinien und Peru haben Telefonica zum Jahresauftakt einen Milliardenverlust eingebrockt. Darüber hinaus setzten Wechselkurseffekte dem spanischen Telekom-Konzern zu. Dennoch bekräftigte Emilio Gayo, der für das Tagesgeschäft zuständige Telefonica-Chef, die Gesamtjahresziele. Das Geschäft werde in den kommenden Monaten voraussichtlich anziehen.

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Auf dem wichtigen deutschen Markt konnte Telefonica das Kundenwachstum beschleunigen. Im ersten Quartal kamen 164.000 Verträge hinzu. Dabei sei der durchschnittliche Umsatz pro Kunde trotz des Preiskampfs in der Branche stabil geblieben. Wegen des Abgangs von 1&1-Kunden seien die Gesamterlöse allerdings um 2 Prozent auf 2,06 Mrd. Euro geschrumpft. Das bereinigte operative Ergebnis ging um 2,2 Prozent auf 629 Mio. Euro zurück. Die Mobilfunk-Tochter von United Internet hatte die langjährige Partnerschaft mit Telefonica aufgekündigt und nutzt in den Gegenden, in denen sie über kein eigenes Netz verfügt, die Infrastruktur von Vodafone.

Wegen der stark schwankenden Geschäftsentwicklung in Lateinamerika zieht sich Telefonica dort aus einigen Märkten zurück. Bereits in vorangegangenen Quartalen hatten Abschreibungen die Bilanz des Konzerns belastet. Im ersten Quartal führte dies den Angaben zufolge zu einem Netto-Verlust von 1,3 Mrd. Euro, der im Rahmen der Erwartungen lag. Ohne die Abschreibungen hätte ein Gewinn von 427 Mio. Euro zu Buche gestanden.

Wegen negativer Wechselkurseffekte schrumpften der Konzernumsatz um 2,9 Prozent auf 9,22 Mrd. Euro und der operative Gewinn um 4,2 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro. Analysten hatten mit 9,47 beziehungsweise 3,05 Mrd. Euro gerechnet.

Telefonica fährt seit einiger Zeit einen Sparkurs. Dazu gehört neben dem Rückzug aus schwächelnden Märkten auch der Abbau von Stellen. Einem Medienbericht zufolge sollen 4.000 bis 5.000 weitere der insgesamt rund 100.000 Jobs gestrichen werden. Im vergangenen Jahr mussten bereits 3.400 Beschäftigte gehen. In der zweiten Jahreshälfte will Gayo die Ergebnisse der aktuellen Überlegungen zur strategischen Neuausrichtung präsentieren.

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