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Carrefour trennt sich damit von einem Geschäftszweig, der 2024 rückläufige Umsätze, sinkende operative Gewinne und einen negativen Cashflow aufwies - laut dem Konzern aufgrund eines "besonders schwierigen und kompetitiven" wirtschaftlichen Umfelds in Italien. Für NewPrinces markiert die Übernahme einen strategischen Schritt in Richtung vertikaler Integration von Produktion und Handel. Nach der Übernahme von Newlat, ehemals Teil des Parmalat-Konzerns, und der britischen Traditionsmarke Princess, einst im Besitz von Mitsubishi, ist dies ein weiterer Meilenstein auf dem Expansionskurs der Gruppe.
Durch die Integration der Aktivitäten entsteht - gemessen am Umsatz - der zweitgrößte Lebensmittelkonzern Italiens und der größte private Arbeitgeber im Supermarktsektor, mit 13.000 Beschäftigten allein in Italien sowie über 18.000 weltweit. Zusätzlich seien weitere rund 11.000 Arbeitskräfte indirekt über externe Dienstleister eingebunden. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen bleibt die Unsicherheit hoch: Gewerkschaften äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Stellenkürzungen und fordern Klarheit über die künftige Strategie.
Um das Unternehmen zu stabilisieren und weiterzuentwickeln, sieht der Kaufvertrag ein umfassendes Investitionsprogramm in Höhe von 437,5 Mio. Euro vor. Das Kapital soll in die Modernisierung der Filialen, den Relaunch der ehemals etablierten Marke GS, den Ausbau der Logistik mit über 600 Kühlfahrzeugen sowie in die Stärkung von Heimlieferung und Gastronomiekanälen (HoReCa) fließen.
NewPrinces-Präsident Angelo Mastrolia sieht in der Übernahme einen "entscheidenden Schritt für das Wachstum des Konzerns" und betont die Bedeutung der vertikalen Integration zur Schaffung von Mehrwert entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In den kommenden Tagen wird Italiens Industrieminister Adolfo Urso Gespräche mit Mastrolia sowie mit den Gewerkschaften führen, um die industriellen und beschäftigungspolitischen Auswirkungen der Übernahme zu bewerten. Die Transaktion soll bis spätestens Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen werden.