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"Das Stimmungsbild hellt sich weiter auf", sagte ZEW-Chef Achim Wambach. "Dazu beigetragen haben die zuletzt gestiegenen Investitionen und die Konsumnachfrage." Auch scheine sich die Einschätzung zu bekräftigen, dass die geplanten finanzpolitischen Maßnahmen der neuen deutschen Regierung der Wirtschaft positive Impulse verleihen könnten. "Dies zusammen mit den jüngsten Zinssenkungen der EZB (Europäischen Zentralbank, Anm.) könnte die knapp dreijährige wirtschaftliche Stagnation in der Bundesrepublik zu Ende bringen", sagte Wambach.
Allerdings hat sich mit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und Iran am vergangenen Freitag ein neues Konjunkturrisiko ergeben. Die Eskalation im Nahost-Konflikt hat die Ölpreise stark steigen lassen, während die Aktienkurse nachgaben. "Das Stimmungsbild dürfte der Israel-Iran-Konflikt nur dann ändern, wenn er nicht regional begrenzt bliebe", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger.
Das Barometer für die aktuelle Lage legte ebenfalls zu, und zwar so kräftig wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Es stieg um 10,0 Punkte auf minus 72,0 Zähler. Hier hatten Ökonomen nur eine Verbesserung auf minus 75,0 Punkte vorausgesagt. Allerdings sei dies immer noch der schlechteste Wert aller Euro-Länder.
Mehrere führende Forschungsinstitute erhöhten vorige Woche ihre Konjunkturprognosen für Deutschland 2025 und 2026 und begründeten ihren Optimismus mit dem überraschend guten Start ins laufende Jahr sowie Rückenwind durch die deutsche Regierung. Das Münchner Ifo-Institut, das Essener RWI und das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnen für 2025 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent - das IWH aus Halle erwartet sogar 0,4 Prozent. Im nächsten Jahr soll es um etwa 1,5 Prozent nach oben gehen.