
von
Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen hätten zwar spürbar zugelegt. Im Gegensatz dazu sei aber die Anschaffungsneigung leicht gesunken und die Sparneigung weiter etwas nach oben gegangen. Der Konsumklimaindikator prognostiziert für Juni 2025 im Vergleich zum Vormonat einen moderaten Anstieg um 0,9 Zähler auf minus 19,9 Punkte.
Nach den Daten lässt bei den Verbrauchern die Neigung nach, sich etwas anzuschaffen - stattdessen wollen sie lieber sparen. Das bremst die Konsumstimmung. Ungeachtet der Bremseffekte sei das Konsumklima auf den höchsten Stand seit November 2024 geklettert - allerdings bei niedrigem Niveau im langjährigen Vergleich. "Das Niveau der Konsumstimmung bleibt überaus niedrig und die Verunsicherung der Verbraucher weiterhin hoch", sagte NIM-Konsumforscher Rolf Bürkl.
Unberechenbare Zollpolitik
"Die unberechenbare Zoll- und Handelspolitik der US-Regierung, Turbulenzen an den Börsen sowie Befürchtungen vor einem dritten Jahr der Stagnation in Folge sorgen dafür, dass das Konsumklima somit weiterhin schwach bleibt. Die Menschen halten es offenbar aktuell für ratsam, in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage, zu sparen", sagte er.
Gestiegen sind die Erwartungen hinsichtlich des Einkommens. Gute Tarifabschlüsse, wie zuletzt im öffentlichen Dienst bei einem sich leicht abschwächenden Preisauftrieb, sorgten für ein Kaufkraftplus. So betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April die Inflationsrate 2,1 Prozent, nach 2,2 Prozent in den beiden Vormonaten. Die Anschaffungsneigung kann davon aber nicht profitieren.
Optimismus für die Zukunft
Die Erwartungen der Verbraucher an die weitere wirtschaftliche Entwicklung seien allerdings derzeit recht optimistisch. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) geht in seinem jüngst veröffentlichten Frühjahrsgutachten dagegen von keinerlei Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr aus.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Rainer Jensen