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Inflation im September mit 4,0 Prozent weiter hoch

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++ ARCHIVBILD ++ Benzin und Diesel waren nicht mehr preisdämpfend
 © APA/APA/dpa/Sebastian Kahnert
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Die Inflation (VPI) in Österreich ist im September mit 4,0 Prozent auf hohem Niveau geblieben. Die Teuerungsrate sank laut Schnellschätzung der Statistik Austria nur minimal, nach 4,1 Prozent im August. Stärkster Preistreiber war erneut der Dienstleistungsbereich mit einem Preiszuwachs von 4,7 Prozent. Die Preise in Österreich steigen seit geraumer Zeit stärker als in der Eurozone, für die die EZB eine Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent anpeilt.

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Ein Grund für die heuer höhere Inflation sind die Energiehilfen, die die Bundesregierung mit Jahresbeginn gestrichen hat. Energie kostete laut Statistik Austria im September um 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr, nach 5,9 Prozent im August, vor allem weil die Treibstoffe nicht mehr preisdämpfend wirkten, wie Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria, in einer Aussendung erklärte.

Der EU-weit harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg laut den vorläufigen Werten um 3,9 Prozent - und damit 1,7 Prozentpunkte über der Eurozonen-Inflation, die laut Eurostat im September bei 2,2 Prozent lag. Höher als in Österreich war die Inflation im September nur in der Slowakei, Kroatien und in den beiden baltischen Staaten Estland und Lettland. In Deutschland betrug die Teuerungsrate 2,4 Prozent, in Frankreich gar nur 1,1 Prozent.

Analysten der Erste Group erklärten am Mittwoch, für das Gesamtjahr 2025 in Österreich mit einer Inflation (HVPI) von 3,4 Prozent zu rechnen und für 2026 mit einem Rückgang auf 2,0 Prozent.

Die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS verwiesen auf die beschlossenen und geplanten Maßnahmen gegen die Inflation. Aber: "Es weiß jeder, dass es nicht den einen Knopf gibt, auf den man draufdrückt, und morgen ist die Inflation geringer", sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) nach dem Ministerrat am Mittwoch. SPÖ-Klubobmann Philip Kucher erklärte, die Inflation müsse 2026 unter 2 Prozent fallen. "Sollten unsere Maßnahmen dazu nicht reichen, werden wir weitere Maßnahmen liefern", so Kucher. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sagte: "Eine Inflation von vier Prozent ist natürlich nicht akzeptabel", betonte aber, dass man "ein schweres Erbe" von der Vorgängerregierung übernommen habe.

Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria sah sich in seiner Warnung vor Preiseingriffen bestätigt. "Laufen die Eingriffe wie die Strompreisbremse aus, ziehen die Preise nach", erklärte Agenda-Austria-Ökonom Hanno Lorenz. Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) ist vom Gegenteil überzeugt: Ein Krisenmechanismus, der Preiseingriffe bei Strom und Gas ermöglichen soll, dürfe nicht länger aufgeschoben werden, forderte Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth.

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