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Die EZB peilt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, die sie als optimal für die Konjunktur im Euroraum erachtet. Viele Ökonomen erwarten nun bei der Sitzung am 24. Juli eine Zinspause der EZB. Je nach Auswirkungen des Zollkonflikts mit US-Präsident Donald Trump könnten die Währungshüter bis Jahresende ihre Geldpolitik noch einmal lockern.
Die Inflation bei den Dienstleistungen, einer der zuletzt stärksten Treiber der Teuerung, kletterte im Juni leicht auf 3,3 Prozent, nach 3,2 Prozent im Mai. Die Energiepreise sanken hingegen um 2,6 Prozent, nach minus 3,6 Prozent im Mai. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 0,5 Prozent. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak erhöhten sich im Juni um 3,1 Prozent. Die Kerninflation, bei der die oft schwankenden Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, verharrte bei 2,3 Prozent. Die EZB verfolgt dieses Maß besonders genau, da es zugrundeliegende Inflationstrends gut anzeigt. Von Mai auf Juni zogen die Verbraucherpreise im Schnitt um 0,3 Prozent an.
Angesichts einer abebbenden Teuerung waren die Euro-Währungshüter Mitte 2024 auf Zinssenkungskurs umgeschwenkt. Seitdem haben sie die Schlüsselsätze bereits acht Mal nach unten gesetzt - zuletzt im Juni. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, der als Leitzins für die Eurozone gilt, liegt mittlerweile bei 2,0 Prozent.